Jahresbericht 2019 zeigt Ausbau und Nachhaltigkeit des Hornemann Insituts

Erscheinungsdatum: 15.01.2020

Das kleine Team des Hornemann Instituts sieht auf ein sehr arbeitsintensives und erfolgreiches Jahr 2019 zurück: Es baute die Aktivitäten für den weltweiten Wissenstransfer im Bereich Erhaltung von Kulturgut inhaltlich aus und verstetigte sie technisch. Zudem gewinnt die Arbeit des Hornemann Instituts immer mehr an Bedeutung für die Lehre und Weiterbildung der Restaurierungsstudiengänge des HAWK.

Lernen via Internet

Im jüngst publizierten Jahresbericht 2019 zeichnet sich der Ausbau der Online-Kurse deutlich ab. Studierende nehmen sie immer stärker als Ergänzung der Präsenzlehre der HAWK wahr und nutzen sie intensiv zur Klausurvorbereitung. 2019 engagierten sich Prof. Dr. Gerdi Maierbacher-Legl, Prof. Dr. Karin Petersen und Prof. Dr. Dipl.-Rest. Ursula Schädler-Saub bei der Erstellung neuer Kurse. Prof. Schädler-Saub arbeitet gerade ihren international stark angefragten Kurs zu den „Restaurierungstheorien und -methoden seit 1945“ zu einer umfassend aktualisierten Kurs-Reihe mit einem Beitrag von Dipl.-Rest. Sophie Haake-Harig um. Die Reihe trägt den Titel „Wie sollen wir handeln? Theorie und Ethik der Restaurierung und ihre Bedeutung für die Praxis“.

 

Den vormaligen Kurs zur Dokumentationsfotografie hat Christine Fiedler M.A. zu einem Kurs mit dem Titel „Fotografie als Werkzeug der Dokumentation und Untersuchung“ aktualisiert. Dr. habil. Patrica Engel überarbeitet ihren Kurs zur Globen-Restaurierung. Neben der inhaltlichen Aktualisierung hat das Team auch weitere Kurse in die sehr verbreitete Lernplattform "moodle" integriert, so dass sich diese nun auch mit Tablet und Smartphone nutzen lassen.

Zum ersten Mal liefen die meisten Kurse sowohl im Sommer- wie auch im Wintersemester. Den Studierenden und Lehrenden der HAWK standen zusätzlich noch Kurse zum wissenschaftlichen Arbeiten und der Befundsicherung von Architekturoberfläche und Objektgeschichte dauerhaft zur Verfügung. Der Berufsverband der Restauratoren (VDR) hat 2019 alle Kurse als Weiterbildung anerkannt.

E-Publishing

Das Hornemann Institut hat das kostenfreie E-Publishing über das Webportal des Instituts sowie über die beiden Fachwikis zu Salzen und Salzschäden an Kulturgütern ausgebaut. Die Wikis lassen sich über die URLs www.salzwiki.de und www.saltwiki.net erreichen. Die insgesamt 6222 veröffentlichten Datensätze gliedern sich wie folgt:

  • E-Publication Hochschularbeiten, Projekte, Aufsätze/Bücher, Poster, Filme etc.: 3716
  • E-Publication hericare (Projektdokumentationen): 1842
  • E-Publication Salz-/Saltwiki: 541+123

 
Als Datenzentrum der TIB registrierte das Hornemann Institut auf seinen Portalen weiterhin wichtige elektronische Veröffentlichungen und ergänzende Metadaten mit DOIs. Insgesamt wurden bislang 413 Datensätze mit DOI (Prefix 10.5165) registriert.

Technische Pflege der digitalen Angebote

Digitale Angebote benötigen – neben der Hilfestellung bei der Nutzung – auch dauerhaft technische Aktualisierungen, insbesondere im Sicherheitsbereich. Viele Anpassungen und Entwicklungen programmierte das Hornemann Institut 2019 selbst. Fehlerursachen hat das Team ermittelt und eliminiert. 2019 hat das Institut – begleitet vom Webteam der HAWK – eine umfassende grafische und technische Neugestaltung seines Web-Portals weiter vorbereitet – die dritte seit Gründung des Instituts 1998.

Ausbau der Forschungsprojekte

EwaGlos

Das unter der Regie vom Hornemann Institut entwickelte Glossar mit Begriffen für die Restaurierung/Konservierung von Wandmalerei und Architekturoberflächen, kurz EwaGlos, wurde 2019 durch die Publikation der persischen Übersetzung erweitert.

Außerdem forschte Prof. Dr. Yulia Griber von der Smolensk State University im Hornemann Institut zur russischen Restaurierungsgeschichte und zum linguistischen Hintergrund der Begriffe. Als Basis hierfür dienten ihr die vielen Materialien, die das Team des Instituts im Rahmen des EwaGlos erarbeitet hat.

Sgraffiti

2019 publizierte das Institut in seiner Schriftenreihe die Dokumentation der Hildesheimer Sgraffito Tagung aus dem Jahr 2017. Seit der Tagung fördert das Hornemann Institut ein europäisches Netzwerk zur Erforschung von Sgraffiti hinsichtlich ihrer Materialien, Techniken, Themen und Erhaltungsstrategien: Im November 2019 unterstützte es eine internationale Nachfolge-Tagung in Litomyšl in Tschechien.

Außerdem engagierte sich das Institut für die regionale Sgraffito-Forschung: Zusammen mit den beiden Wandmalerei-Restauratorinnen der HAWK-Fakultät Bauen und Erhalten führt es seit 2019 ein kleines Forschungsprojekt zu den Sgraffiti in und um Hildesheim durch.


Veranstaltungen

Interdisziplinäre Tagung

Auch 2019 veranstaltete das Hornemann Institut zusammen mit der HAWK-Fakultät Bauen und Erhalten (insbesondere Dipl.-Rest. Ina Birkenbeul) eine interdisziplinäre Großtagung.

Vom 16. bis 18. Januar 2019 kamen über 200 Fachleute aus ganz Deutschland zur Denkmalpflegetagung "Klimazone Kirche. Präventive Konservierung der Ausstattung“. Nach der Tagung gab es viele fachliche Anfragen an die Veranstalterinnen, die als erste Hilfestellung auf der Tagungswebsite wichtige Links zu weiterführenden Infos und viele Aufzeichnungen der Vorträge zusammenstellten. Bereits kurz vor Weihnachten lagen die Tagungsbeiträge in einem Tagungsband gedruckt vor.

In Vorbereitung für das Jahr 2020 erarbeitete das Hornemann Institut zusammen mit Prof. Dr. Ursula Schädler-Saub von der Fakultät Bauen und Erhalten das Konzept für die internationale Tagung „Das Fragment im digitalen Zeitalter. Möglichkeiten und Grenzen neuer Techniken in der Restaurierung“, die vom 13. - 15. Mai 2020 an der HAWK in Hildesheim stattfinden wird.

Hornemann Kollegs

Zusätzlich gab es wieder jedes Semester eine Kollegreihe für Studierende, Alumni, weitere Kolleginnen und Kollegen sowie die interessierte Öffentlichkeit. Beim Hornemann Kolleg 14 ging es um „Restaurierung International“, bei Kolleg 15 um „Restaurieren nach der Katastrophe“. Außerdem organisierte das Team in der Region eine Veranstaltung zum Welterbetag 2019 und Sonderführungen der Hildesheimer Kulturspitzen mit.
 
Workshop für Studierende

Als Ergänzung der Lehre in den Restaurierungsstudiengängen der HAWK und offen für Studierende anderer Hochschulen organisierte das Hornemann Institut zusammen mit Dipl.-Rest. Anneli Ellesat-Brümmer M.A. einen praktischen Workshop zur Byzantinischen Wandmalerei, die in der Präsenzlehre nicht thematisiert werden kann.

Der vollständiger Jahresbericht des Hornemann Instituts steht auf der Instituts-Website bereit.

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