Studentin Alexandra Köhler machte eine Prüfungsleistung zum Familienprojekt

Erscheinungsdatum: 05.06.2020

Die Schließung von Schulen und Kindertagesstätten hat auch Studierende mit Kindern vor große Herausforderungen gestellt. Alexandra Köhler hat einen besonders kreativen Weg gefunden, Kinderbetreuung und Studium in Einklang zu bringen. Sie studiert im dritten Semester im Bachelorstudiengang Soziale Arbeit an der HAWK in Hildesheim. Bei einem Projekt für das Seminar Medienpädagogik ließ sie ihre Kinder (7 und 11 Jahre) einfach „mithelfen“. Gemeinsam vertonten sie das Buch „Häschenschule“ von Albert Sixtus als Hörspiel. Hier berichtet sie von ihrer Idee und der Umsetzung:

„Corona-Lockdown: Homeschooling und keine Betreuung für die Kinder, Haushalt führen, arbeiten im Homeoffice und Prüfungsleistungen für die Hochschule planen und erbringen. So stellt sich, wie bei sehr vielen Familien, seit Mitte März ganz plötzlich mein Alltag dar.

 

Eine große Herausforderung für alle Beteiligten. Plötzlich hatte ich die vielen Rollen, die ich sonst so schön nacheinander auszufüllen vermochte, alle gleichzeitig darzustellen. Und es kamen sogar noch ein paar neue dazu.

Statt den Kopf in den Sand zu stecken, entschloss ich mich möglichst viel, wie man so schön sagt, unter einen Hut zu bekommen und die viele gemeinsame Zeit sinnvoll und kreativ zu nutzen. Einfach für alle das Beste daraus zu machen. Da kam mir der Vorschlag des Dozenten Sebastian Roffmann, im Seminar Medienpädagogik als Prüfungsleistung ein Werkstück, beispielsweise einen Podcast, zu erstellen, sehr gelegen und brachte mich auf die Idee, ein Hörspiel zu produzieren.

Durch die Coronakrise beschäftigen sich gerade beide Kinder vermehrt mit ihren „alten“ Lieblingsbüchern, die beim Aussortieren wiederaufgetaucht sind und haben sehr viel Freude an der „Häschenschule“ von Albert Sixtus. Beide haben einen engen Bezug zu dem Buch, weil es, als sie noch etwas kleiner waren, ein Ritual war, das Buch teilweise mehrmals täglich vorgelesen zu bekommen und dabei ausgiebig die Bilder zu betrachten. Sehr kreativ erfanden sie bereits dazu passende Geräusche und konnten sich gut in die Rollen der einzelnen Häschen hineinversetzen. So lag der Gedanke nahe, dieses Buch gemeinsam mit den Kindern zum Hörspiel zu machen.

Schnell war klar, wem welche Sprechrollen zukommen könnten. Dann überlegten wir gemeinsam, welche Geräusche man schon aus dem Text herauslesen kann, die dann mit einem lautmalerischen Charakter in das Hörspiel eingebracht werden können. Die Kinder konnten selbst in den gelesenen Text eintauchen und daraus Ideen für eine zu hörende Umsetzung entwickeln. Musik für den Anfang und das Ende sowie ein Lied wurden mit eigenen Instrumenten aufgenommen. Diverse Hintergrundgeräusche, wie beispielsweise Vogelgezwitscher, Hummelsummen und das Lachen und Hoppeln der Häschen (Kinder) oder das Gießgeräusch einer Gießkanne, konnten wir im Wald oder im Garten mit dem Handy oder Diktiergerät aufnehmen. Anschließend wurde alles mit der entsprechenden Software abgemischt und es entstand ein etwa siebenminütiges kleines Hörspiel für alle, die die Häschenschule kennen oder kennenlernen möchten. So war das Seminar Medienpädagogik schließlich nicht nur für mich, sondern für alle ein Gewinn.“