Erscheinungsdatum: 27.10.2011

Bauingenieur-Studierende der Partnerhochschule Utrecht und der HAWK erarbeiten gemeinsam Grundlagenwissen für den Küstenschutz

Wenn Hildesheimer Studierende sich in den Lehrveranstaltungen mit Hochwasserereignissen auseinandersetzen, denken sie zunächst an die Bedrohung durch Niederschlagsereignisse und den Abfluss aus dem Harz. Während eines fünftägigenWorkshops an der niederländischen Partnerhochschule Utrecht zu Beginn des Wintersemesters erfuhren sie, dass ihre dortigen Kommilitonen dagegen vor allem darunter die Gefahren verstehen, die von Sturmfluten der Nordseeküste ausgehen.

Seit Jahren werden erfolgreich gemeinsame Internationale Workshops für Architektur- und Bauingenieur-Studierende durch die „Hogeschool Utrecht“ (HU) und die Fakultät Bauwesen der HAWK durchgeführt, jeweils mit wechselnden Themenstellungen und Orten. Neben dem Erwerb von fachlichem Wissen im Bereich des Wasserbaus sollen den Studierenden auch Schlüsselfähigkeiten wie Kommunikation, Teamfähigkeit und Präsentationskenntnisse vermittelt werden.

Die Studierenden wurden in Gruppen mit gleicher Anzahl von Niederländern und Deutschen eingeteilt. Sie mussten sich mit jeweils einem Unterthema besonders intensiv beschäftigen, um es am Ende des Workshops allen Teilnehmern vorzutragen. Im Vorfeld war insbesondere den deutschen Studierenden schon etwas mulmig zumute, als sie erfuhren, dass sie sich mit den Niederländern auf Englisch verständigen und auch die Referate in dieser Sprache halten sollten. Aber als es ernst wurde, ging es erstaunlich selbstverständlich zur Sache.

26 Studierende und zwei Dozenten, Heike Giesen und Professor Dr. Axel Stödter, reisten nach Utrecht. Zu ihnen gesellten sich 31 niederländische Studierende und weitere drei Dozenten der HU. Auch Dekan Prof. Dr. Günther Bahre von der Fakultät Bauwesen der HAWK nahm partiell am Workshop teil und führte dort am Rande Gespräche mit Vertretern der HU zur weiteren Fortentwicklung der Partnerschaft.

Wesentlicher Bestandteil des Workshops war die Tagesexkursion rund um das Ijsselmeer, denn an dieses künstliche Binnengewässer, das 1932 als ehemalige Zuidersee der Nordsee abgerungen und eingedeicht wurde, rankten sich die Themen des Workshops. So ging es um die Maßnahmen, die bei einem Ansteigen des Meeresspiegels infolge der Klimaveränderung zu ergreifen seien, und die Planungen und Ausführungen moderner Deiche und natürlich den „Afsluitdijk“, den Abschlussdeich zwischen Ijsselmeer und Nordsee. Durch die Exkursion hatte die anschließende Gruppenarbeit den nötigen Impuls, weil die Studierenden auf der Fahrt viel über die komplexen wasserwirtschaftlichen Zusammenhänge erfahren hatten.

Am Abschlusstag gaben die Gruppen schließlich Antworten auf die verschiedenen Fragestellungen und diskutierten mit den Dozenten. Im Anschluss daran wurde im HU-eigenen Studenten-Café und auf einer abendlichen Grachtenfahrt gefeiert.

Der Abschied voneinander war für viele der Studierenden nur ein vorläufiger: Neue Kontakte wurden geknüpft und Gegenbesuche vereinbart. Die einhellige Meinung der Studierenden war, dass sie in nur fünf Tagen viel über das Fachgebiet, aber auch über sich und ihre Fähigkeiten erfahren hatten. Die Sprache jedenfalls war kein Problem.

Auch die Dozenten zogen als Fazit, dass der inzwischen zweite Workshop für Bauingenieur-Studierende seine Fortsetzung finden soll, denn es wurden alle pädagogischen Ziele erreicht und zudem die Partnerschaft zwischen den Hochschulen vertieft.

Bauingenieur-Studierende der Partnerhochschule Utrecht und der HAWK erarbeiten gemeinsam Grundlagenwissen für den Küstenschutz HAWK-Studierende an der Hoogeschool in Utrecht HAWK-Studierende an der Hoogeschool in Utrecht