HAWK und AIC forschen an KI-Konzepten für Medizin, Landwirtschaft und Ernährung

Erscheinungsdatum: 17.11.2020

Die Fakultät für Ingenieurwissenschaften und Gesundheit der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst HAWK in Göttingen und das AIC (Artificial Intelligence Center), ein Forschungszentrum für künstliche Intelligenz in Addis Abeba, Äthiopien, haben sich auf eine weitreichende Zusammenarbeit auf dem Gebiet der künstlichen Intelligenz verständigt.

"Das AIC hat die Aufgabe, nationale Aktivitäten im Bereich der künstlichen Intelligenz zu entwickeln und hier internationale Kooperationen zu fördern" sagt Worku Gachena Negera, Direktor des AIC. Das im Februar 2020 neu errichtete Forschungszentrum plant unter anderem Projekte im Bereich der Medizintechnik und der Landwirtschaft. So soll sich durch die neuen Methoden die Erkennung von Krankheiten wie Lungenentzündungen, Herzerkrankungen, Diabetes und Karzinomen verbessern. Ein weiteres wichtiges Ziel der Kooperation liegt in der Steigerung von Ernteerträgen lokaler Getreidesorten.

 

Die HAWK arbeitet bereits seit sechs Jahren mit äthiopischen Universitäten zusammen. Derzeit betreut die Göttinger Fakultät drei Doktoranden aus dem Land am Horn von Afrika, die neue Verfahren zur Malariadiagnostik und zur Bildverarbeitung erforschen. "Mit Ansätzen der künstlichen Intelligenz kann dringend benötigtes Expertenwissen die Diagnostik wichtiger Krankheiten im 110 Millionen Staat unterstützen" unterstreicht Professor Achim Ibenthal die Bedeutung der Kooperation. So gibt es in Äthiopien beispielsweise nur drei Experten für Gehirntumore. Aufgrund des Mangels an Fachärzten und geschultem Laborpersonal werden Krankheiten häufig erst in einem späten Stadium erkannt. Hier können neue Technologien nicht nur die Früherkennung fördern, sondern auch die Schulung von Fachkräften verbessern.

Professor Ibenthal lebte von 2014 bis 2017 in Äthiopien, um die Basis für die heute laufenden Projekte aufzubauen. "Mit der Kooperation leistet die HAWK einen wichtigen Beitrag zur Internationalisierung von Studium und Forschung" bekräftigt die Dekanin Prof. Dr. Andrea Koch. Studierende der Ingenieurwissenschaften und des Gesundheitscampus erhalten dadurch die Möglichkeit, an länderübergreifenden Kooperationen teilzunehmen und ihre Arbeitsergebnisse auf Konferenzen selbst zu präsentieren. Damit sammeln sie wichtige Erfahrungen für den anschließenden Einstieg in das Berufsleben. Studierende sind aber auch von der humanitären Relevanz der Projekte begeistert. So konnten sie beispielsweise ein Verfahren entwickeln, das die Erkennungsrate von tropischen Krankheiten auf mehr als 95% verbessert.

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