Erscheinungsdatum: 12.02.2008

100.000 Euro Preisgeld / Projekt der Robert Bosch Stiftung, des Bundesverkehrsministeriums und des Centrum für Hochschulentwicklung

Die HAWK gehört in punkto Familiengerechtigkeit offiziell zu den Vorbildern für deutsche Hochschulen. Der Beauftragte der Bundesregierung für die neuen Länder, Bundesminister Wolfgang Tiefensee, hat heute gemeinsam mit seinen Projektpartnern Dr. Ingrid Hamm von der Robert Bosch Stiftung und Prof. Dr. Müller-Böling vom Centrum für Hochschulentwicklung die Entscheidung im Wettbewerb „Familie in der Hochschule“ bekannt gegeben: Die HAWK gehört zu den acht Hochschulen, die für das Projekt „Familie in der Hochschule“ ausgewählt wurden. Mit der Wahl sind 100.000 Euro verbunden, die die HAWK vornehmlich für die Einrichtung eines Service-Points zur Beratung von Studierenden mit Familienpflichten sowie für die systematische und familiengerechte Flexibilisierung der Studien- und Prüfungsorganisation verwenden wird. Insgesamt hatten sich 62 Hochschulen beworben.

Mit den acht ausgewählten Hochschulen wird jetzt ein best practice-Club „Familie in der Hochschule“ gegründet. Dieser Club soll die Arbeit der Hochschulen im Themenfeld befördern und Vorbildcharakter für die deutsche Hochschullandschaft insgesamt haben.

„Die Vereinbarkeit von Studium und Arbeit mit Familie wird zunehmend wichtig für die Hochschulen, die in einem harten bundesweiten und internationalen Wettbewerb um die klügsten Köpfe stehen. Nur mit den besten Köpfen kann exzellente Forschung und Lehre langfristig gesichert werden. Auch wenn Familienfreundlichkeit sicher für Väter und Mütter gleichermaßen gilt – ganz besonders wichtig für den Wissenschaftsstandort Deutschland ist es, das große Defizit an Wissenschaftlerinnen auszugleichen. Hier sind uns die anderen Industrienationen oft weit voraus. Familienfreundlichkeit ist also kein Wahlfach, sondern Pflichtprogramm für die Hochschulen“, so Tiefensee.

Frau Dr. Ingrid Hamm, Geschäftsführerin der Robert Bosch Stiftung, war von den Wettbewerbsbeiträgen beeindruckt. „Die Vielfalt an innovativen Handlungsansätzen in den eingereichten Wettbewerbsbeiträgen zeigt, dass das Thema Familie und demographischer Wandel immer mehr in den Fokus kommt. Es ist wichtig, dass unsere zukünftigen Eltern schon in Ausbildungszeiten „Familie“ als Normalität erleben.“
Prof. Dr. Detlef Müller-Böling, Leiter des Centrums für Hochschulentwicklung, unterstrich die Bedeutung einer verstärkten Familienorientierung der Hochschulen als Standortfaktor für die ganze Region: „Nur dort, wo den Bedürfnissen von Familien Rechnung getragen wird, werden Hochschulen in Zukunft gute Studierende und gute Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen bekommen.“

Das Projekt läuft bis 2010. Projektleiter an der HAWK ist Vizepräsident Prof. Dr. Georg Klaus, der die Vorhaben gemeinsam mit der Projektleiterin „Familiengerechte HAWK“ und Gleichstellungsbeauftragten, Ingrid Haasper, realisieren wird.

Zum best practice-Club „Familie in der Hochschule“ gehören neben der HAWK, die Medizinische Hochschule Hannover, die Philipps-Universität Marburg, die Freie Universität Berlin, die Fachhochschule Potsdam, die Hochschule Wismar, die Technische Fachhochschule Berlin und die Friedrich-Schiller-Universität Jena.

Im Rahmen eines aufwändigen Antragsverfahrens mussten die Hochschulen beschreiben, welche familiengerechten Maßnahmen schon realisiert wurden. Dabei konnte unter anderem die bundesweit einzigartige Modellkrippe der HAWK in Hildesheim punkten. Die Ziele der HAWK im Rahmen des Projektes sind jetzt die die Flexibilisierung der Studien- und Prüfungsorganisation für Schwangere, studierende Eltern und Studierende mit pflegebedürftigen Angehörigen sowie mehr Serviceleistung für Studierende. Verbessert werden
soll die Studienberatung insbesondere im Hinblick auf die Beratung von Studierenden in besonderen Lebenslagen und mit Familienpflichten.


Die Jury aus Wirtschaft und Wissenschaft:
• Prof. Jutta Allmendinger, Präsidentin des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung
• Prof. Dr. Hans Bertram, Lehrstuhlinhaber an der Humboldt Universität zu Berlin
• Prof. Dr. h. c. Ludwig Georg Braun, Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages, Berlin
• Dr. Anna-Maria Dittrich, Nachwuchsgruppenleiterin an der Medizinischen Hochschule Hannover
• Prof. Dr.-Ing. Matthias Kleiner, Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft, Bonn
• Dr. Gerda Ruth Neyer, Arbeitsbereichsleiterin am Max-Planck-Institut für demografische Forschung, Rostock
• Prof. Dr. Margret Wintermantel, Präsidentin der Hochschulrektorenkonferenz, Bonn

100.000 Euro Preisgeld / Projekt der Robert Bosch Stiftung, des Bundesverkehrsministeriums und des Centrum für Hochschulentwicklung Die Modellkrippe gehört zu den bedeutendsten familiengerechten Maßnahmen an der HAWK Die Modellkrippe gehört zu den bedeutendsten familiengerechten Maßnahmen an der HAWK