Erscheinungsdatum: 22.10.2012

Historische Denkmale und die Geologie des Zechsteinmeeres des Perm im Südharz

Historische Denkmale und die Geologie des Zechsteinmeeres des Perm im Südharz

VierStudierende der HAWK Hildesheim, Fakultät Bauen und Erhalten, haben sich jetztunter der Führung von Wolfgang Kunzmann als fachkundigem Höhlenkundler und Hobbygeologen auf den Weg in den Südharz gemacht. Entlang des Karstwanderweges wurde immer wieder Halt gemacht um an verschiedenen Orten und Objekten natürliche Vorkommen des Gipses zu beobachten und dabei seine historische Rolle als Baumaterial kennenzulernen.

Außerplan landeten wir in Katzenstein (Osterode am Harz) auf dem Werksgelände der Firma RIGIPS. Jedoch blieb es uns verwehrt, einen Blick hinein in den werkseigenen Steinbruch zu werfen.

Die erste planmäßige Station unserer Tour führte uns direkt nach Osterrode. Oberhalb des Friedhofes liegt die „Alte Burg“, welche seit dem Tod der Herzogin Elizabeth im Jahre 1513 ihrem Schicksal überlassen wurde und daher heute als Burgruine über dem Ort thront. Die Burg stammt aus der Romanik und wurde das erste Mal 1153 urkundlich erwähnt.

Unser dritter Besichtigungsort war Düna (Osterode am Harz) mit seinem Naturschutzgebiet „Gipskarstlandschaft Hainholz“ und einer Vielzahl an Sehenswertem wie zum Beispiel die Verkarstungen in der Landschaft, die Jettenhöhle (leider kein Zutritt möglich) und kraterartige Dolinen.Für unsere nächsten Stationen hielten wir in Scharzfeld - einem Ortsteil von Herzberg am Harz - an der Steinkirche. Diese ist eine Höhle auf dem Steinberg, welche ursprünglich den Rentierjägern in der Altsteinzeit als „Hochsitz“ diente und seit dem Mittelalter als Kirche genutzt wurde und auch heute noch für Trauungen und Taufen zur Verfügung steht.

Anschließend konnte die Burgruine Scharzfels, eine mittelalterliche Befestigungsanlage die im Jahre 1761 erobert und gesprengt wurde, besichtigt werden. Die fünfte Station war Walkenried mit seiner Klosterruine, einem ehemaligen Zisterzienserkloster aus dem Jahr 1127. Hier wurde Zellenkalk aus der Zechsteinzeit als Baumaterial verwendet. Auf der Rückseite des Klostergeländes ist das Naturdenkmal des Kupferschiefer-Aufschlusses am Ufer der Wieda zu bestaunen. Hier ist ablesbar, dass dieser Aufschluss und damit das Gebiet aus der Zechsteinzeit stammen. Zum Teil finden sich hier Abdrücke von Fischen in dem Gestein.

Als nächstes fuhren wir von Walkenried in Richtung Neuhof am Harz und hielten in der offenen Ortschaft Kuzhütte. Diese besteht hauptsächlich aus den Gipswerken der Firma Formula und den dazugehörigen Steinbrüchen. Gegenüber der Firma liegt ein Parkplatz, von dem ein Rundwanderweg durch das Karstgebiet führt. Es geht entlang der Steinbrüche zum „Sachsenstein“, wo es Gipsverkarstungen und geologische Orgeln zu sehen gibt. Auf dem Weg weiter zur Ruine Sachsenburg, einer romanischen, nicht lang besetzten Burg finden sich immer wieder Gips-Quellungshöhlen, sogenannte „Zwergenlöcher“, welche in dieser Form einmalig in Europa sind. Ein weiterer Halt wurde in Neuhof am Harz gemacht. Zu bestaunen gibt es hier auf einem 15-minütigen Rundwanderweg zum einen die Priesterhöhle und einen, nach historischem Vorbild errichteten Gipsbrennofen.

Die achte und zugleich letzte Station an diesem Tag war Woffleben ein Ortsteil der Stadt Ellrich. Etwas abgelegen vom Ort findet man hier ein Naturschutzgebiet und die sogenannte „Kelle“ (= Kehle: Hohlform), einen großen, wirklich sehenswerten Erdfall (Doline). In ihm hat sich eine Art Grotte mit glasklarem, sehr kalten Wasser gebildet.Nach einem sehr ereignisreichen, interessanten und informativen Tag mit netten Begegnungen und schönstem Oktoberwetter kamen wir wieder in Hildesheim an.

Quellen:wikipedia.org karstwanderweg.de sbhi.de

Autor: Julia Maria Kühne

Die Ruine der Burganlage in Osterode (HAWK 2012) Die Ruine der Burganlage in Osterode (HAWK 2012)