Erscheinungsdatum: 20.12.2016

Hornemann Institut veröffentlicht Glossar in zweiter überarbeiteter Auflage

Hornemann Institut veröffentlicht Glossar in zweiter überarbeiteter Auflage

Das internationale Konsortium unter Leitung des Hornemann Instituts, das vor rund einem Jahr mit EwaGlos (European Illustrated Glossary of Conservation Terms for Wall Paintings and Architectural Surfaces) ein elfsprachiges illustriertes Glossar für Fachbegriffe der Konservierung/Restaurierung von Wandmalerei und Architekturoberfläche als Print- und als elektronische Version veröffentlicht hat, veranstaltete 2016 eine weltweite Umfrage zum Glossar.


Das Echo war nahezu nur positiv: Antworten enthielten Kommentare wie "Hilfreiche Definitionen, einige waren vorher nicht klar" oder "es kann schnell eine Referenz werden". Einige wenige kritische Äußerungen an den bisweilen etwas rauen Übersetzungen deuten darauf hin, dass die Stoßrichtung des Projekts nicht von allen Nutzer/inne/n verstanden wurde: Denn es ging ja nicht darum, elf Glossare in unterschiedlichen Sprachversionen zu schaffen, sondern auf Englisch eine Definition zu finden, die für Europa Gültigkeit hat, und diese dann anschließend in zehn Sprachen zu übersetzen.

Angesichts der Tatsache, dass es eben oftmals keine hundertprozentigen Synonyme gibt und die Doppelseite des Buches eine wortreichere Übersetzung nicht ermöglichte, waren die bisweilen rauen Übersetzungen die logische Konsequenz.


46 der Antworten enthielten detaillierte Vorschläge zur Verbesserung, wie zum Beispiel:

  • längere Erläuterungen zu indoor climate study, material analysis and examination, mineralogical examination, pigment, spot test,
  • das Hinzufügen von Begriffen, u. a. architectural surfaces, lustro, mortar, pastiglia, retouching with lines (Strichretusche), resin/synthetic resin,
  • eine klarere Trennung zwischen building archaeology, building and site survey, object investigation, architectural paint research, and stratigraphic investigation.

Des Weiteren sollte der Materialanhang homogener sein.

Auf der Grundlage dieser Evaluation wurde eine verbesserte digitale Version erarbeitet: Hierzu traf sich ein Großteil des Konsortiums erneut zu einem Workshop, gefördert im Rahmen vom Erasmus+ Programm der Europäischen Union: Development of Partnerships in the Field of Conservation and Restoration of Cultural Heritage, Cluj-Napoca (Rumänien), 21. bis 25. September 2016.


Die als nötig empfundenen Änderungen wurden soweit wie möglich in das pdf der ersten Auflage eingefügt: Eine Änderung bei den Definitionen von Terms gab es nicht. Bei den meisten Fehlern handelte es sich um Tipp- und Trennungsfehler. Außerdem gab es Verschiebungen bei den Synonymen, Querverweisen sowie den Begriffen, die man nicht mit dem Term verwechseln sollte. Für zwölf Illustrationen konnten passendere Fotos gefunden werden. Auch bei den bulgarischen Übersetzungen sowie im französischen Index konnte das Konsortium Weiterentwicklungen publizieren.

EwaGlos - European Illustrated Glossary of Conservation Terms for Wall Paintings and Architectural Surfaces. English definitions with translations into Bulgarian, Croatian, French, German, Hungarian, Italian, Polish, Romanian, Spanish and Turkish, ed. by Angela Weyer, Pilar Roig Picazo, Daniel Pop, JoAnn Cassar, Aysun Özköse, Jean-Marc Vallet and Ivan Srša, Petersberg 2015 (=Series of publications by the Hornemann Institute 17)

Die revidierte digitale Auflage ist auf www.ewaglos.eu kostenfrei veröffentlicht und steht zum Download bereit:
doi:10.5165/hawk-hhg/300 (ca. 108 MB)
doi:10.5165/hawk-hhg/301 (ca. 53 MB)

Zur Realisierung der nicht in das Layout einzuarbeitenden Wünsche, d. h. für Ergänzungen von vielen Begriffen, Bildern sowie für die bessere Nutzbarkeit und dauerhafte Partizipation aller Kolleg/inn/en, hat das Konsortium einen Nachfolgeantrag gestellt. Die Strukturierung der Inhalte hat ein sehr positives Echo erhalten und würde beibehalten werden.

Für Kolleg/inn/en, die das Glossar in weitere Sprachen übersetzen und auf der Projektwebsite kostenfrei publizieren möchten, steht seit Sommer 2016 eine Vorlage bereit: Sie vereinfacht das Übersetzen und bietet zudem die Möglichkeit eines eigenen Grußwortes und die Veröffentlichung der Namen aller Beteiligten. 2016 wurden geeignete Kolleg/inn/en angesprochen. Inzwischen wurden Übersetzungen ins Russische und Arabische begonnen, zudem gibt es Kooperationsanfragen aus China (für Mandarin) und aus Slowenien.

Ansprechpartnerin:
Dr. Angela Weyer

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