Erscheinungsdatum: 17.10.2007

Göttinger \\\"Ingenieurschmiede\\\": Preisverleihung und Feierstunde zum Geburtstag der HAWK-Fakultät Naturwissenschaften und Technik

Fünf Erste und ein Jubiläum: Die Göttinger Fakultät Naturwissenschaften und Technik der HAWK hat mit der Preisverleihung des Fotowettbewerbs „Präzision“ im Rahmen einer Feierstunde die Veranstaltungsreihe zum 15. Geburtstag der Ingenieur-Schmiede abgeschlossen.


Das Thema Präzision zog sich durch den ganzen Abend. 116 Fotografien von insgesamt 85 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus dem gesamten Bundesgebiet waren bei Organisator Prof. Dr. Frank Gräfe von der Fakultät Naturwissenschaften und Technik eingegangen und von der Jury aus Fotografie-Professor Hans Pieler von der Hildesheimer HAWK-Fakultät Gestaltung, dem Göttinger Fotografen Hans Starosta und Heinz Kedziora von der Firma Mahr begutachtet worden. Die Jury entschied sich nicht für die klassische Rangliste, sondern würdigte fünf Fotoarbeiten gleichermaßen.

Was Präzision mit Fotografie zu tun hat, brachte Experte Pieler auf den Punkt: „Um ein gutes Foto zu konzipieren, braucht man auch präzise Gedanken – bewusst und unbewusst.“ Die Sieger: Lena Kesten-Kühne (Göttingen), Hedwig Wersig (Fischbach), Lenard Kaune, Lisa Hanelt, Luis Angel (Gruppenarbeit Göttingen), Philipp Küster, Lennart Kehlenbeck, Hendrik Schnier (Gruppenarbeit Göttingen) und Christina Berger (Göttingen). Organisator Gräfe dankte ausdrücklich Vertretern Göttinger Gymnasien, die ihre Schüler zur Teilnahme am Wettbewerb motiviert hatten und kündigte an, dass eine Auswahl der eingereichten Arbeit zur Wanderausstellung werde.

Dass das Thema Präzision an einer Fakultät, die sich mit Naturwissenschaften und Technik beschäftigt, quasi zu Hause ist, hatte Dekan Prof. Dr.-Ing. Manfred Bußmann schon bei seiner Begrüßung der Festgäste aus Wirtschaft, Politik und Hochschulen deutlich gemacht: „Die Präzision gehört zu den Leidenschaften des Ingenieurs und ist außerdem zentrales Element einiger Firmen hier in Südniedersachsen. Die Netzwerke Measurement Valley und PhotonicNet belegen das umfassende Engagement von Seiten der Industrie hier in der Region und weit darüber hinaus.“ Natürlich seien die Erfolge dieser Unternehmen nicht zuletzt auf die Qualifikation ihrer Mitarbeiter zurückzuführen.

Ende der 1980er Jahre führte der wachsende Bedarf an qualifizierten Ingenieuren zur Gründung der Fakultät Naturwissenschaften und Technik, die im Jahre 1992 ihre Arbeit aufnahm. Bußmann betonte: „Die Fakultät wuchs kontinuierlich und kann heute stolz auf 584 Studierende in sechs Studiengängen blicken. Das Haus ist ausgebucht und die Hörsäle sind voll.“
Dass neben der Quantität aber auch die Qualität stimme, werde durch den Erfolg der Absolventinnen und Absolventen auf dem Arbeitsmarkt deutlich: „Unsere schwarzen Bretter sind voll von Stellenannoncen. Kaum jemand, der nicht schon vor dem Studienabschluss einen Arbeitsvertrag in der Tasche hat.“

Gekrönt werde der Qualitätsanspruch durch zahlreiche wissenschaftliche Auszeichnungen. Allein in den vergangenen Monaten gab es einige Preisträger:

•Prof. Dr. Wolfgang Viöl erhielt den niedersächsischen Wissenschaftspreis 2007 und eine Auszeichnung beim Ideenwettbewerb InnoNet
•Prof. Dr. Klaus Bobey erhielt den Kooperationspreis des Landes Niedersachsen für die erfolgreiche Zusammenarbeit mit der Firma. Kappa.
•Carsten Büttner – Absolvent der Fakultät N - erhielt für seine Master-Arbeit eine Auszeichnung der Stiftung der Ingenieurkammer.
•Marco Göttinger – ebenfalls Absolvent der Fakultät - erhielt den CFK-Valley Stade Innovation Award.
•Stefanie Tümmel wurde für ihre Diplom-Arbeit mit dem Georg-Simon-Ohm-Preis ausgezeichnet.


HAWK-Präsident Prof. Dr. Martin Thren würdigte diese Ergebnisse: „Wir sind stolz auf die Entwicklung dieser jungen Fakultät zur Ingenieur-Schmiede Göttingen. Mit ihren exzellenten Forschungsbereichen zum Beispiel in der Laser- und Plasmatechnologie, für die Prof. Viöl steht, ebenso wie in der Sensortechnologie, für die Prof. Bobey steht, kann die Fakultät Naturwissenschaften und Technik ein neues Tor in der Forschung wie in der Ingenieurausbildung aufstoßen.“ Der Rennwagen stehe sozusagen mit laufendem Motor in der Box und warte auf das Startsignal.

Auch der Mitbegründer und heutige Vorsitzende des Fördervereins der Fakultät, Prof. Dr. Gerd Litfin, machte deutlich: „ Die Ziele, die wir bei der Gründung des damaligen Fachbereichs Physik-, Mess- und Feinwerktechnik hatten, sind heute zum Teil übererfüllt.“ Die Fakultät sei auch in räumliche Hinsicht nicht nur den Kinderschuhen entwachsen, sondern es sei ein imposanter Gebäudekomplex an den Zietenterrassen entstanden. Das Gelände des ehemaligen Exerzierplatzes biete genug Möglichkeiten, um neue Visionen umsetzen zu können.

Litfin wies auch darauf hin, in welch erheblichem Maße die Fakultät die Industrie unterstütze, denn im Rahmen von Bachelor-, Diplom- oder Master-Arbeiten in Kooperation mit Unternehmen seien viele Probleme gelöst worden oder neue Ideen entstanden. „Fortschritt sichert Zukunft“, sagte Litfin und sieht auch „den weiblichen Teil der Bevölkerung gefordert“, sich daran zu beteiligen. Mehr Frauen in den Ingenieur-Studiengängen und später –berufsfeldern seien eine große Bereicherung.
Präzision war schließlich auch das Thema des Festvortrages von Prof. Dr. Karl-Josef Schalz: „Für mich sind die Sternengucker Sinnbild für Präszision. Ihr Streben nach Erkenntnis im Universum sei der Antrieb zur Herstellung immer präziserer Geräte gewesen.“

Göttinger "Ingenieurschmiede": Preisverleihung und Feierstunde zum Geburtstag der HAWK-Fakultät Naturwissenschaften und Technik Lenard Kaune, Lisa Hanelt, Luis Angel (Göttingen) - Klassisches Symbol für Präzision: Lenard Kaune, Lisa Hanelt, Luis Angel (Göttingen) - Klassisches Symbol für Präzision: