Erscheinungsdatum: 28.05.2013

Lighting Design an der Fakultät Gestaltung - zehn Jahre erfolgreiche Ausbildung

Lighting Design an der Fakultät Gestaltung - zehn Jahre erfolgreiche Ausbildung

Erste Preise zum zehnten Geburtstag des europaweit einzigartigen Studienangebots: Das Kompetenzfeld Lighting Design der Fakultät Gestaltung konnte jetzt beim Deutschen Lichtdesign-Preis 2013 mehrfach punkten.

Auf der großen Gala im Frankfurter Palmgarten erhielt mit Hauke Gieseke, ein HAWK-Absolvent der ersten Stunde, die Auszeichnung für die beste Lichtplanung „Öffentliche Bereiche – Innenraum. Gieseke gewann mit seinem Büro Team Licht. In den Kategorien „Museen“ und „Außenbeleuchtung - Öffentliche Bereiche“ holten die beiden Lehrenden Prof. Andreas Schulz, Lichtkunstlicht AG, und Dipl.-Ing. Norbert Wasserfurth, Studio DL, die begehrten ersten Preise. Viele weitere Ehemalige nahmen als Mitarbeiter erfolgreicher Lichtplanungsbüros an der Feier teil.


Hauke Gieseke hat mit seinem „Team Licht“ das Foyer der der Firma Google in Hamburg gestaltet. Dafür hat er in der Kategorie „Öffentliche Bereiche/Innenraum“ den 1. Preis bekommen.

Google Foyer Hamburg – Projektbeschreibung:

Die Neugestaltung des Google Foyers, einschließlich des Auditoriums und der Besprechungsräume, stellte alle Planungsbeteiligte vor eine große Herausforderung. Die Themenvorgabe seitens Google war für alle Bereiche klar definiert: "Pixel". Das Thema durchzog das Bauvorhaben bis ins letzte Detail und wurde von den Architekten und Lichtplanern konsequent umgesetzt. Alle Komponenten der technischen Gebäudeausrüstung wurden in einer dreidimensionalen "Pixel"- Systemdecke integriert, die den multimedialen Ansprüchen von Google gerecht wurde.

Um auch die lichttechnischen Komponenten in der Deckenstruktur zu integrieren, wurden Sonderleuchten gefertigt. Lichttechnisch entsprechen sie den unterschiedlichen Helligkeitsanforderungen der Umgebung und den genutzten Arbeitsplätzen und sind dank ihrer Microprismenabdeckung blendfrei. Positiv sowie negativ ausgebildete LED-Lichtkuben ziehen sich durch die Deckenstruktur. Die Grundbeleuchtung wird mit einer Farbtemperatur von 4.000°

Kelvin sichergestellt. Zusätzlich wurden in einer Vielzahl der Kuben RGB-LEDs eingesetzt, die einer Google-spezifischen Lichtinszenierung folgen. Die auf den Nutzer abgestimmten Lichtszenen wurden beispielsweise definiert als: "Welcome to Google", "Bitte Eintreten", "Beginn des Vortrags", "Pause" oder „Ende des Vortrags".


Andreas Schulz, Professor im Kompetenzfeld Lighting Design hat mit seinem Büro „LichtKunstLicht“ den ersten Preis in der Kategorie „Tageslicht“ für sein Beleuchtungskonzept des Städel Museums in Frankfurt am Main erhalten. Mit dem Projekt "Neue Galerie" in Kassel gewannen Andreas Schulz und sein Team von LichtKunstLicht zudem in der Kategorie "Museen".

Neue Galerie, Kassel – Projektbeschreibung:

Umfangreiche Umbau- und Sanierungsarbeiten hatten die Sammlung der Neuen Galerie Kassel für fünf Jahre ins Depot verbannt. Im November 2011 ist sie in ihr Stammhaus an der Schönen Aussicht oberhalb der Karlsaue zurückgekehrt. Der Kunstbestand präsentiert sich jetzt in einem komplett modernisierten Gebäude, auf größerer Fläche und in neuem Licht.
Für besondere Wahrnehmungsqualitäten sorgt ein hoher Tageslichtanteil im Gebäude, während eine Lichtsteuerung das Kunstlicht permanent auf das natürliche Lichtangebot abstimmt. Der Tageslichteintrag über die Fenster und Fassadenelemente wurde durch die Auswahl unterschiedlich transmittierender Gläser subtil beeinflusst, um so die Quantität der Tageslichtbelichtung im Innenraum der Lage entsprechend anzupassen und ein durchgängiges Lichtniveau zu schaffen. Die architekturintegrierten Beleuchtungselemente unterstützen die reduzierte Gestaltung der Ausstellungsräume.

Städel Museum Frankfurt am Main – Projektbeschreibung:

Mit einem Erweiterungsbau für die Präsentation der Gegenwartskunst hat das Frankfurter Städel Museum jetzt die größte inhaltliche und architektonische Erweiterung seiner knapp 200-jährigen Geschichte erhalten. Die Frankfurter Architekten „Schneider+Schumacher“ haben dafür unter dem Städel-Garten etwa 3.000 Quadratmeter neue Ausstellungsfläche geschaffen. 195 kreisrunde Oberlichter mit Durchmessern von 1,50 bis 2,50 Metern durchbrechen die frei gespannte und leicht nach oben geschobene Decke des unterirdischen Saales. Die Oberlichter sind mit einem komplexen System aus horizontalen fahrbaren Screen-Anlagen bestückt.

Unterschiedliche Lichtminderungsbehänge, bis hin zu einer Vollverdunkelung, werden über eine ausgeklügelte Steuerungstechnik den gewünschten Tageslichteinträgen entsprechend gefahren. Im Umfang der Oberlichter angebrachte LEDs in zwei Lichtfarben ergänzen bzw. übernehmen bei schwindendem Tageslicht und Dunkelheit die Beleuchtung des Saales. Die Erfassung der Himmelszustände wird über einen Sensor im Außenraum vorgenommen. Zusätzlich gibt es Sensoren im Innenraum, die Kontrollwerte liefern. Entsprechend der Himmelszustände werden

für die einzelnen Raumgruppen vorprogrammierte Sollwerte mit Hilfe der Rolloanlage und des Kunstlichtes angesteuert.



Norbert Wasserfurth, Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Kompetenzfeld Lighting Design, hat mit seinem Büro „Studio DL“ den ersten Platz in der Kategorie „Außenbeleuchtung/Öffentliche Bereiche“ für sein Projekt „Poa Lumina“ an der Strandpromenade Niendorf gewonnen.

„Poa Lumina“ an der Strandpromenade Niendorf – Projektbeschreibung:

Folgend dem Konzept „Ein Hauch von Licht“, entstand in Niendorf ein beleuchteter Strand mit einer unvergesslichen Fernwirkung und der Anmutung einer mondbeschienenen Landschaft. Ökologische sowie ökonomische Aspekte standen bei der Umsetzung im Vordergrund. So basiert die Beleuchtung auf der besonders energieeffizienten LED-Technologie, weiterhin wird die Helligkeit des Strandes über eine Steuerung geregelt. Das Design der außergewöhnlichen Lichtmasten, wird mit der maritimen Landschaft sowie der Dünenvegetation assoziiert. Die sowohl tags als auch nachts stark anmutende Form soll sich zum Markenzeichen Niendorfs etablieren und über die Gemeindegrenzen hinaus wirken.

Ein besonderes Highlight ist die dezente Beleuchtung des Strandes in der sogenannten „Blauen Stunde“. Es gibt dabei eine Hauptschaltzeit von ca. zwei Stunden, die während der Dämmerung bis hin zur natürlichen Dunkelheit anhält. Danach wird die Helligkeit so weit heruntergefahren, bis nur noch ein Lichtschimmer auf dem Strand erkennbar ist. Spätestens um Mitternacht soll die Anlage komplett ausgeschaltet werden. Die dezente Stranderhellung bietet außerdem die Möglichkeit, Spiel, Sport und Veranstaltungen über die Dämmerstunden hinaus am Strand auszuführen.

Kompetenzfeld Lighting Design

Andreas Schulz

Norbert Wasserfurth

HAWK Fakultät Gestaltung: Hauke Gieseke, Google Foyer HAWK Fakultät Gestaltung: Hauke Gieseke, Google Foyer