Professor Dr. Wolfgang Müller, Dekan der Göttinger Fakultät Naturwissenschaften und Technik an der HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst, Fachhochschule Hildesheim/Holzminden/Göttingen, ist zum neuen Vorsitzenden des Fachbereichstages Physikalische Technik gewählt worden. Der Fachbereichstag Physikalische Technik (FPT) ist der Zusammenschluss aller Fachbereiche und Fakultäten an deutschen Fach- und Gesamthochschulen, die den Diplomstudiengang Physikalische Technik und verwandte Studiengänge anbieten. Dazu gehören Studiengänge wie Lasertechnik, Medizintechnik, Messtechnik, Sensortechnik und Nanotechnologien. Der FPT versteht sich als fachkompetenter hochschulpolitischer Ansprechpartner für die genannten Studiengänge der physikalischen Technologien, in denen angehende Ingenieurinnen und Ingenieure studieren. An der HAWK in Göttingen hat jetzt die jährliche Plenarversammlung des Fachbereichstages mit rund 20 Hochschulvertretern und –vertreterinnen stattgefunden.
Der Fachbereichstag Physikalische Technik wirkt im Arbeitskreis Fachhochschulen der deutschen Physikalischen Gesellschaft mit und betreut die Preisverleihung des Georg-Simon-Ohm-Preises, mit dem eine herausragende Abschlussarbeit der Physikalischen Technik an einer Fachhochschule der Bundesrepublik gewürdigt wird.
Schwerpunktthema in der diesjährigen Plenarversammlung war die Umstellung von den Diplomstudiengängen auf die Bachelor- und Master-Studiengänge, was für alle Fachbereiche bundesweit eine große Herausforderung bedeutet, insbesondere aber für die niedersächsischen Hochschulen, da nach den Vorgaben der Landesregierung diese Umstellung bis 2006 abgeschlossen sein soll.
Wesentliches Merkmal des Studiums an einer Fachhochschule war und ist der Praxisbezug, der sich im Studienablauf in den integrierten berufspraktischen Semestern und an einigen Hochschulen in dualen Studiengängen dokumentiert. Die Integration dieses Praxisbezugs in die Bachelor-Studiengänge mit verkürzter Studiendauer erfordert erhebliche Anstrengungen von allen Beteiligten.
Als neuer Vorsitzender des Fachbereichstages Physikalische Technik wurde Prof. Dr. Wolfgang Müller (HAWK, Fakultät Naturwissenschaften und Technik in Göttingen) gewählt. Stellvertretende Vorsitzende sind Prof. Dr. Klaus Behler (Fachhochschule Giessen-Friedberg) und Prof. Dr. Andreas Fischer (Hochschule Mittweida). Prof. Behler wird vorrangig den Bereich der Akkreditierung verfolgen. Prof. Fischer, der vier Jahre lang den Vorsitz innehatte, wird als einen Schwerpunkt seiner zukünftigen Arbeit den Vorsitz des Preiskomitees des Georg-Simon-Ohm-Preises übernehmen.
Bei der Umstellung auf die Bachelor- und Master-Studiengänge ist die Anerkennung durch so genannte Akkreditierungsagenturen erforderlich. In Göttingen konnten die einzelnen Organisationseinheiten erste Erfahrungen mit diesem Akkreditierungsverfahren und den einzelnen Agenturen austauschen.
Zweites Schwerpunktthema war die Internationalisierung der Hochschulen und die Erhöhung der Forschungsaktivitäten in den Fakultäten und Fachbereichen - zwei Punkte, durch die die Attraktivität eines Studiums an den beteiligten Hochschulen weiter gesteigert werden kann. Besonders notwendig sei in diesem Zusammenhang, die modernen Entwicklungen der Physik und deren technische Umsetzung einer breiten Öffentlichkeit verständlich und anschaulich zu machen, waren sich die Teilnehmer einig. Viele Entwicklungsschwerpunkte wie etwa die Lasertechnik, Nanotechnologie oder die Optischen Technologien haben eine starke Wurzel in der Physikalischen Technik, ohne dass dies entsprechend wahrgenommen wird.
Das Rahmenprogramm mit der Besichtigung der historischen Sternwarte in Göttingen und der weltweit einmaligen Sammlung von historischen physikalischen Experimenten an der Universität Göttingen fand großes Interesse.
