Erscheinungsdatum: 23.02.2013

Architektur-Studierende der HAWK üben Nachhaltigen Städtebau am Beispiel des Jacobiviertels / Kooperation mit der EVI

Rund 20 Studierende des HAWK-Masterstudiengangs Architektur haben in einem Kooperations-Projekt zwischen HAWK und dem städtischen Energieversorgungsunternehmen EVI acht Entwürfe für das Jakobiviertel in der Hildesheimer Innenstadt präsentiert. Aufgabe war, Flächen innerhalb des Viertels optimal für Wohnungen, Arbeitsräume und Parkflächen zu nutzen und diese Ideen gleichzeitig sozial und energetisch nachhaltig umzusetzen.

Herausgekommen sind ganz unterschiedliche Entwürfe, von denen sich Prof. Dr.-Ing. Georg Klaus, Leiter des Master-Moduls, positiv überzeugt zeigte: „Wir haben ein sehr interessantes Spektrum, ich betrachte die Entwürfe auch als Anregung zu einer Diskussion in der Stadt.“

Das Thema sei eine Zukunftsaufgabe, gerade in Regionen wie Südniedersachsen, in denen die Bevölkerung älter werde und die Tendenz habe, wieder in die Städte zurückzugehen.

Die Studierenden hätten die Schwerpunkte in ihren Entwürfen ganz unterschiedlich gelegt, so Klaus weiter. Dies habe mit den verschiedenen Interpretationen des Themas Nachhaltigkeit zu tun. So ging es nicht nur um energetische Nachhaltigkeit, sondern auch um Nachhaltigkeit im Hinblick auf Gestaltung, die Wahl von Materialien oder die soziale Anbindung.

Übungsobjekt war das Innenstadt-Viertel zwischen Jakobistraße, Hinter dem Schilde und Am Rosenhagen , das in den 1950er Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg wieder aufgebaut wurde.

Die nördliche Gebäudereihe Richtung Bahnhof wurde von den Studierenden komplett umgestaltet, in allen Entwürfen bebauten sie auch den Innenhof des Viertels. Dies sah von Entwurf zu Entwurf ganz unterschiedlich aus: von einem Konzept, das unterschiedliche Höfe vorsah mit einzelnen Häusern, die mit einem Gang verbunden sind, bis hin zu kompakten Gebäuden, in denen Wohn-, Arbeits- und Gemeinschaftsräume sowie interne Parkagaragen mit Fahrzeuglift entwickelt wurden.

Viele Wohnungen bereitzustellen und Wohnflächen optimal und dennoch großzügig zu nutzen, ohne Hochhäuser zu bauen: Das war eine herausfordernde Aufgabe für die Master-Studierenden, wie die intensiven Abschlussdiskussionen der einzelnen Entwürfe am Ende zeigte. Dabei zeigten die Studierenden Konzepte vom konventionellen Wohnblock bis hin zu kühn-moderner Linienführung in der Fassaden- und Bau-Gestaltung.

Fast alle Gruppen berücksichtigten nachhaltige Energienutzung wie Einsparung und Dämmung in ihren Konzepten. Große Übereinstimmung gab es auch bei den Transportmitteln, oft war von Elektrorollern oder E-Mobilen zu hören, die per Carsharing von vielen Bewohnern genutzt werden sollen. Aufgetankt werden die hochmodernen Elektroflitzer über Sonnenkollektoren auf den Dächern.

„Die EVI spielte als Kooperationspartner eine wichtige Rolle“, so Prof. Klaus, „weil wir das Thema Nachhaltigkeit in den Vordergrund stellen wollten - und das auf unterschiedlichsten Ebenen.“ Dabei ging es nicht nur um die städtebauliche sogenannte Nachverdichtung, sondern eben auch um Energie. „Energieeffizienz und Energiezuleitungen spielten bei der Konzeption eine große Rolle. Aber auch: Wie können wir uns über zukunftsweisende Themen wie Elektromobilität Gedanken machen? Ich glaube, wir können zukünftiges Wohnen gar nicht mehr vom Thema Elektromobilität trennen.“

Architektur-Studierende der HAWK üben Nachhaltigen Städtebau am Beispiel des Jacobiviertels / Kooperation mit der EVI Architektur-Studierende der HAWK üben Nachhaltigen Städtebau am Beispiel des Jacobiviertel Architektur-Studierende der HAWK üben Nachhaltigen Städtebau am Beispiel des Jacobiviertel