Prof.Dr. Axel Schäfer bringt Fachexpertise bei Deutscher Schmerzgesellschaft ein

Erscheinungsdatum: 03.06.2021

Kurzfristige Schmerzen direkt nach Operationen sind ganz normal, aber bei Menschen mit Risikofaktoren können diese ganz schnell chronisch werden. Das neue Innovationsfondsprojekt der Deutschen Schmerzgesellschaft „POET-Pain“ setzt genau hier an: Eine bessere Schmerz-Versorgung soll bereits im Krankenhaus mit individuell zugeschnittenen, multiprofessionellen Therapieplänen ansetzen und nach Entlassung weitergeführt werden. Dazu greift sie auch auf die Fachexpertise der HAWK im Bereich Physiotherapie zurück.

Ab Mitte des Jahres übernimmt Dr. Axel Schäfer die Teilprojektleitung für die postoperative, stationäre Versorgung. Er ist Professor für Therapieforschung im Bachelor- und Masterstudiengang Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie an der HAWK-Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit.

 

Geplant ist, dass sich bereits im Krankenhaus alle Beteiligten aus Pflege, Psychologie, Medizin und Therapie über die Behandlungsziele abstimmen, damit es zu einer engeren Verzahnung der Kompetenzen kommt. Ein individuell angepasster Behandlungsplan für die Zeit während und nach dem Klinikaufenthalt für eine Zeitdauer von sechs Monaten, der sogenannte „Transitional Pain Service“, wird zusätzlich zur Regelversorgung angeboten werden.

„Der Fokus der Physiotherapie liegt vor allem darauf, die Angst vor Bewegung direkt nach der Operation zu reduzieren und ein höchstmögliches Aktivitätsniveau nach der Entlassung anzubahnen“, sagt der promovierte Physiotherapeut.  Dabei spiele vor allem das Risikoprofil eine Rolle. Beratung, Edukation und individuelle Zielvereinbarung, sowie die Steigerung der Selbstwirksamkeit in Bezug auf die Durchführung von individuell bedeutsamen Alltagsaktivitäten nach der Operation seien dabei wichtige Maßnahmen.

Ziel ist, den „Transitional Pain Service“ langfristig im deutschen Gesundheitswesen zu implementieren, dazu werden im Laufe des dreijährigen Projektes sowohl der gesundheitliche Nutzen, die Kosten als auch die Förderfaktoren und Barrieren in der Umsetzung evaluiert.

Zum Hintergrund:
Das Projekt POET-Pain (Prävention operationsbedingter anhaltender Schmerzen durch Einführung eines perioperativen Transitional Pain Service) startet unter Federführung der Deutschen Schmerzgesellschaft e. V. im August 2021 in einem Konsortium von zwölf Partnern und der wissenschaftlichen Projektleitung von Prof. Dr. Esther Pogatzki-Zahn, Oberärztin an der Klinik für Anästhesiologie, operative Intensivmedizin und Schmerztherapie des Universitätsklinikums Münster. Die Deutsche Schmerzgesellschaft e. V. erhält für das Projekt rund sieben Millionen Euro aus dem Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA).

 

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