Erscheinungsdatum: 16.06.2004

Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit lädt vom 24. bis 27. Juni zu attraktiven Workshops ein

Die Jahrestagung der "Ständigen Konferenz Spiel und Theater an Deutschen Hochschulen" findet in diesem Jahr vom 24. bis zum 27. Juni in Hildesheim an der HAWK Hochschule für Wissenschaft und Kunst, Fachhochschule Hildesheim/Holzminden/Göttingen statt. In den Räumen am Hohnsen 1 werden Workshops und Vorträge zu Themen wie „Gewaltprävention in der Grundschule – Ein spielpädagogisches Konzept“, „Theater mit sozial Auffälligen“ oder „Theater mit Behinderten“ angeboten. Organisatorin des Symposions ist Professor Dr. Klosterkötter-Prisor von der Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit.

Die „Ständige Konferenz Spiel und Theater“ ist ein Zusammenschluss von ProfessorInnen und DozentInnen, die dieses Fach an Universitäten und Fachhochschulen lehren und um Profilierung und Austausch an sozial- und kulturpolitischen Ausbildungs- und Lehramtsstudiengängen bemüht sind. Sie hat sich zum Ziel gesetzt, bildungs-, wissenschafts- und kulturpolitisch einzugreifen und sich hochschulpolitisch zu engagieren sowie die Entwicklung des Bereiches Spiel und Theater auch darüber hinaus in gesellschaftlichen Institutionen (Schule, Theater, Kindergärten, Jugendzentren) und Arbeitsfeldern zu fördern.
Wer nicht an allen drei Tagen des Sympsions teilnehmen möchte, kann sich auch nur für den Sonder-Workshop am Sonnabend, 26. Juni, anmelden:
“Koteba - afrikanisches Theater als soziales Ordnungssystem“. Darin geht es um die Urform eines Dorftheaters aus Afrika. Referentinnen sind Angelika Wehr-Koita, (Magister in interkultureller Kommunikation, Theaterpädagogin, Regisseurin, Trainerin, Autorin) und Epiphane Zinzinsouhou.
Nähere Informationen und Anmeldeformulare finden Sie unter:
http://www.fh-hhg.de/FBE/FBS/theatersymposion/

oder
Prof. Dr. Birgit Klosterkötter-Prisor
Telefon: 05121/881-431
e-Mail: birgit.klosterkoetter-prisor@hawk-hhg.de
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Inhalte der Workshops:

Workshop 1
Gewaltprävention in der Grundschule - Ein spielpädagogisches Modell
Vorstellen des Projektes – Konzeption, Durchführung und Darstellung der Untersuchungsergebnisse sowie der praktischen Projektarbeit mit Schülern und Eltern. Exemplarische Arbeit mit den Workshopteilnehmern, ausprobieren und reflektieren verschiedener altersspezifischer Konzepte und Methoden.
Referenten
Charlotte Gille, Fotografin, Polizeiangestellte, Mitarbeiterin der Verkehrspuppenbühne Alfeld, Mitbegründerin des spielpädagogischen Gewaltpräventionsprojektes in der Schule.
Klaus Siemsglüß, Polizeikommissar, Musiker im Musikkorps des Bundesgrenzschutzes, Mitarbeiter der Verkehrspuppenbühne Alfeld, Mitbegründer des spielpädagogischen Gewaltpräventionsprojektes in der Schule.
Birgit Klosterkötter-Prisor, Professorin für Theater, Integrative Theaterpädagogin an der FH Hildesheim, Ausbildung in Schauspiel, Gesang, Tanz sowie Gestalttherapie, Dozentin für Theater im In- und Ausland, Schwerpunkte: experimentelles Theater, biografisches Theater, Performance sowie Grenzbereiche zwischen Theater und Therapie.
Workshop 2
Theater mit sozial Auffälligen
Theater mit Straftätern im Gefängnis - Einer flog aus dem Kuckucksnest
Dieser Workshop gibt einen praktischen und theoretischen Einblick in die Arbeit mit Gefangenen anhand von Beispielen aus einem durchgeführten Theaterprojekt mit Sexual- und Gewaltstraftätern. Dabei wird insbesondere auf die psychodynamischen und institutionellen Rahmenbedingungen in diesem Kontext eingegangen, die eine spezifische Vorgehensweise erfordern. Der Film "Einer flog über das Kuckucksnest" wurde als Basis für die Rollenwahl und die Improvisationen zu den Themen "Leben in einer geschlossenen Institution" und "Rausfallen aus der Gesellschaft" genutzt.
Referentin
Ingrid Lutz, MA, Theaterpädagogin (Dipl. Päd.), Dramatherapeutin, langjährige Theaterarbeit mit Tätern und Opfern sexueller Gewalt, Trainerin in der Aus- und Fortbildung und im Management.

Workshop 3
Theater mit psychisch Kranken
Theater mit Psychatrieerfahrenen und Nichtbetroffenen - Es ist hart und schwer mich zu lieben
In diesem Theaterworkshop zur Produktion des Theaters hArt times wird das Projekt sowie die Theaterarbeit mit psychatrieerfahrenen Darstellern vorgestellt. Nach einer Diskussion der Wirkungsweisen dieser künstlerischen Arbeit gewährt der Workshop anschließend Einblicke in die szenisch-praktischen Produktionsformen.
Referent
Frank Matzke, Professor für Theater an der FH Frankfurt/Main, Theaterpädagoge, Regisseur, Schauspieler, Leiter des Theaters hArt times in Hannover.

Workshop 4
Interkulturelle Theaterarbeit
Das Playbacktheater als Medium der interkulturellen Kommunikation
Playbacktheater ist eine Form des Improvisationstheaters. Die Zuschauer werden aufgefordert ihre persönliche Geschichte zu erzählen. Die Geschichte wird von Schauspielern in Szene gesetzt, während der Erzähler zuschaut. Dieser steht im Mittelpunkt, ist aber für das Ergebnis nicht verantwortlich.
Im Workshop werden Strukturen und -elemente des Playbacktheaters vermittelt. Die Teilnehmer erfahren sich sowohl in der Rolle des Publikums als auch der Schauspieler.
Das Playbacktheater beruht auf dem Psychodrama nach Moreno und wurde von J. Fox in den USA entwickelt. Es gibt interkulturelle Gruppen auf der ganzen Welt. Alle Gruppen kämpfen um Verständigung trotz Verschiedenheit in Geschichte und Kultur. Das Playbacktheater bietet die Chance eine gemeinsame Ebene zu finden, unabhängig von der politischen oder ethnischen Zugehörigkeit zu einer Gruppe.
Referentin
Ingeborg Vonholt, Diplom-Pädagogin, Theaterpädagogin, Ausbildung am Drama Action Centre in Sydney (Australien), Psychodramaleiterin.

Workshop 5
Theater mit Behinderten
Theater in integrativen Gruppen mit behinderten und nichtbehinderten Menschen
Theater öffnet Räume: Bewegungs- und Spielräume. Theater fördert die (Sinnes-)Wahrnehmung, betont die Potentiale des Menschen, braucht Regeln für die gemeinsame Arbeit. Theater macht Spaß! Behinderte Menschen drücken sich mit der gleichen Lust aus, sind theatralisch, zurückhaltend, tanzen, bewegen sich ebenso gern wie nichtbehinderte Menschen. Es stehen sicherlich häufig andere Ausdrucksformen - je nach Handicap - im Mittelpunkt ihres Spiels (z.B. körpersprachliche).
Themen: Körper- und Sinneswahrnehmung, Stimm- und Atemübungen, Bewegung mit und zu Musik, verschiedene Spiel- und Improvisationstechniken, Umgang und Spiel mit Materialien, Entwickeln kleiner Szenen, theoretische Hintergründe/Literatur, Praxistransfer und Berichte aus der praktischen Arbeit.
Referent
Martin Neumann, Theaterpädagoge (BuT), Schauspieler, Regisseur, Mastercoach (ISP), Regisseur der Tourneetheatergruppe "Götterspeise" (Forum für Kreativität und Kommunikation e.V., Bielefeld).


Die Vortragsthemen:
"Was soll das Theater in der sozialen Arbeit" (Birgit Klosterkötter-Prisor)
"Integrative Theaterarbeit mit Psychatrieerfahrenen" (Manfred Kerklau)
"Gewaltprävention in der Schule" (Birgit Klosterkötter-Prisor)
"Aktionsorientiertes Anti-Gewalttraining" (Ingrid Lutz)
"Afrikanisches Theater als soziales Ordnungssystem" (Angelika Wehr-Koita)

Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit lädt vom 24. bis 27. Juni zu attraktiven Workshops ein