Projektverantwortliche
Jan Schametat
Finanzierung
BMEL - Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft
Projektträger
Kreis Höxter
Projektkosten
127.214,00 €
Dauer
01.02.2018 bis 31.12.2019

ZZHH HIERgestalten – Modellvorhaben Land(auf)schwung HIERgestalten

Ländlich-periphere Regionen sind in besonderem Maße von der Abwanderung Jugendlicher betroffen. Aus der Sicht der Regionalentwicklung geht mit den Jugendlichen so eine wichtige Ressource verloren und das Innovationspotenzial der betroffenen Räume schrumpft.

Um dieser Abwanderung entgegenzuwirken hat das ZZHH bereits in den Jahren 2015 bis 2018 das Modellprojekt H!ERgeblieben zur Bindung von Jugendlichen an die Region durchgeführt. Dabei wurde zunächst eine Studie zu den wesentlichen Bindefaktoren für Jugendliche an ihre ländliche Heimatregion durchgeführt. Als zentrale Bindefaktoren konnten dabei u. a. soziale Beziehung (hier vor allem Gemeinschaftskontexte wie Vereine oder Dorfgemeinschaften) identifiziert werden. Die Bindung wird zudem dort verstärkt, wo Jugendliche an Entscheidungen beteiligt sind oder sogar ein Engagement übernehmen (bspw. einen Trainerposten in ihrem Sportverein).

Tatsächlich gibt es auch ein breites gesellschaftliches Commitment für Jugendpartizipation. So ist diese bspw. in verschiedenen Regionalentwicklungskonzepten verankert oder wird von kommunalpolitischer Seite explizit thematisiert. Gelingensbedingungen und Handlungspraktiken für Jugendpartizipationsformate sind zudem seit über einem Jahrzehnt hinreichend beforscht und dennoch gelingt es selten zufriedenstellende oder etablierte Formate von Jugendpartizipation zu finden.

Das Projekt H!ER gestalten knüpft unmittelbar an die Forschungsergebnisse des Vorgängerprojektes an und geht der Frage nach, warum Jugendpartizipation in der Region trotz des politischen Commitments nicht in nennenswertem Umfang stattfindet.

In 2018 wurde hierzu zunächst eine qualitative Studie durchgeführt, bei der Jugendliche, Sozialarbeitende und Akteur*innen aus Verwaltung und Regionalentwicklung interviewt wurden. Erste Zwischenergebnisse deuten dabei soziologisch betrachtet auf Rahmenirrtümer hin: In der Partizipationspraxis finden sich an diversen Stellen Hinweise auf Missverständnisse zwischen den beteiligten Akteursgruppen. So wird die Interaktion von den Jugendlichen bspw. vor dem Hintergrund einer anderen Orientierung betrachtet als von den Sozialarbeitenden oder Akteur*innen der Regionalentwicklung. Dies kann schließlich zum Abbruch des Partizipationsprozesses führen.

Die Ergebnisse sollen im Anschluss an die Studie in Handlungsempfehlungen übersetzt werden. Geplant ist zudem, Partizipationsformate zu erproben, in denen Jugendliche mit Kommunalpolitiker*innen ins Gespräch kommen.