Prof.in Dr. Viviane Schachler stellt die Ergebnisse auf der Fach-Tagung gegen Gewalt an Frauen. Rechte, Selbst-Behauptung und Situation von Frauen-Beauftragten in Werkstätten am 26. November 2024 vor .
Für die Wahrnehmung frauenspezifischer Belange
Mädchen und Frauen mit Behinderungen erleben mehrfache Diskriminierung und sind im besonderen Maße von Gewalt in ihren verschiedenen Ausprägungen betroffen. Vor dem Hintergrund der hohen Gewaltbetroffenheit der Personengruppe wurden 2017 Frauenbeauftragte in Werkstätten für Menschen mit Behinderungen (WfbM) eingeführt. Der Ansatz folgt den Modellen des Peer-Counselings und Empowerments, wobei die Frauenbeauftragten selbst Frauen mit Behinderungen sind und als Ansprechpartnerinnen für ihre Kolleginnen zur Verfügung stehen und sich für die Wahrnehmung frauenspezifischer Belange in Werkstätten einsetzen.
Rahmenbedingungen der Arbeit von Frauenbeauftragten in Werkstätten als Forschungslücke
Genauere empirische Daten zur Aufgabenerfüllung und Amtsermöglichung der Frauenbeauftragten in WfbM waren bislang nur vereinzelt und mit begrenztem Informationsgehalt verfügbar. Um hierzu belastbare Daten zu gewinnen, wurden Frauenbeauftragte von November 2023 bis März 2024 mit einem standarisierten Papierfragebogen in einfacher Sprache befragt. Durchgeführt wurde die Befragung im Rahmen eines Forschungsseminars von Studierenden der Sozialen Arbeit und Prof.in Dr. Viviane Schachler in Zusammenarbeit mit dem Bundes-Netzwerk der Frauenbeauftragten in Einrichtungen, Starke. Frauen. Machen. e.V., der bundesweiten Interessenvertretung der Frauenbeauftragten in Werkstätten.
Die Ergebnisse zeigen, dass Frauenbeauftragte in den Werkstätten mit sehr unterschiedlichen Rahmenbedingungen ihre Arbeit verrichten und in unterschiedlichem, oft unzureichendem Maße auf die notwendigen Arbeitsressourcen zurückgreifen. Die Ergebnisse und daraus resultierende Handlungsempfehlungen wurden mit Frauenbeauftragten auf verschiedenen Veranstaltungen vorgestellt und diskutiert. Im Herbst 2025 soll das Forschungsprojekt mit einer Befragung der Unterstützungspersonen der Frauenbeauftragten fortgeführt werden.
„Endlich wissen wir mehr darüber, wie es um die Arbeitsbedingungen der Frauenbeauftragten steht und können daraus gezielte Forderungen an die Politik und an die Werkstätten ableiten“, sagt Nicole Burek, Vorständin Bundes-Netzwerk der Frauenbeauftragten in Einrichtungen, Starke. Frauen. Machen. e.V.
Eckdaten zum Projekt
Studienbereiche
Soziale Arbeit
Involviert
Fakultät Soziale Arbeit
Projekttyp
Forschung, Studienprojekt
Zeitraum
10/2023-03/2026
Kooperationspartner
Bundes-Netzwerk der Frauen-Beauftragten in Einrichtungen Starke.Frauen.Machen. e.V.