„Early Childhood Education“ oder „Kindheitspädagogik“: Die Bezeichnungen der Studiengänge zur frühkindlichen Bildung sind nicht der einzige Unterschied zwischen Deutschland und den Niederlanden. Das stellten 15 Studierende des Studiengangs „Bildung und Erziehung im Kindesalter“ bei einer viertätigen Seminarfahrt in Amsterdam fest. Unter der Leitung von Dozentin Maren Lange bekam die Studiengruppe Informationen zum niederländischen Bildungssystem.

So erklärte etwa Doktor Sanne Huijbregts während eines Vortrags in der Hoogeschool, dass Kleinkinder sogenannte „Child Care Center“ besuchen. Einrichtungen, die mit einem hohen finanziellen Aufwand für die Eltern verbunden sind. Eine Stunde Betreuungszeit kostet dort ungefähr acht Euro.
„Das ist zu teuer für viele Eltern. Nicht jedes Kind hat so die Chance, diese Einrichtungen zu besuchen“, fiel die Kostenfrage einer Studierenden negativ auf. Eine Alternative in den Niederlanden sind „Playgroups“ für Kinder von zwei bis vier Jahren. Danach geht es in die Grundschule. „Ein zu früher Eintritt in die Schulzeit“, fand die Studiengruppe.

Positiv fiel neben der Offenheit der Fachkräfte die Umsetzung verschiedener Konzepte in den Kitas auf. Auch die zweisprachige Erziehung der Kinder stieß bei den Studierenden auf Zustimmung. Charakteristisch ist die bilinguale Bildung etwa in der Einrichtung Hestia Rivierenbuurt, die die Seminargruppe während der Exkursion besuchte. Dort sprechen die Kinder Niederländisch und Englisch. Die musikalische Früherziehung steht dagegen bei der Musikschule Splendor im Fokus. Beim Besuch am Abreisetag gab es sogar eigens für die Studiengruppe ein Konzert.

Zum Programm in der niederländischen Hauptstadt gehörte auch der selbstorganisierte Besuch des Kindergarden. Natürlich durfte ein Besuch im Wachsfigurenkabinett von Madame Tussauds und eine Besichtigung der Heineken-Brauerei nicht fehlen. „Insgesamt ein gelungener Blick über den Tellerrand“, sagte eine Studierende nach dem Besuch von drei Einrichtungen und der Hoogeschool in vier Tagen. Vom Aussichtspunkt im neunten Stock der besuchten Universität hatte die Gruppe schließlich einen guten Überblick über Amsterdam – so wie über das niederländische Bildungssystem nach der Seminarfahrt.