Nach ihrem Abschluss im Studiengang Kindheitspädagogik arbeitet sie als pädagogische Fachberaterin für Kindertagesstätten und als „Insoweit erfahrene Fachkraft“ nach §8a SGBVlll

Nur, wenn man in alles reingeschnuppert hat, weiß man am Ende, was einem liegt und wo man wirklich etwas bewegen kann.
Mia Marie Jöhrens-Lazar

Wie sind Sie zur Hochschule HAWK gekommen und was hat Sie bewogen, genau hier zu studieren?

Ich habe nach dem Abitur die einjährige Ausbildung zur Sozialpädagogischen Assistentin gemacht, was mir sehr viel Freude bereitet hat. Dennoch wollte ich im Anschluss Psychologie studieren. Dass ich mich auch auf kindheitspädagogische Studiengänge beworben habe, lag an mehreren Faktoren: Zum einen wollte ich einen Plan B haben, falls es mit der Zulassung zu Psychologie nicht funktioniert hätte. Zum anderen hat mir der Fachbereich „Kindheitspädagogik“ einfach sehr zugesagt.

Dass ich letztendlich die HAWK gewählt habe, lag dann daran, dass diese sich am schnellsten mit der Zusage zurückgemeldet hatte und die Wohnortnähe passend war.

Aus welchem Grund wollten Sie Kindheitspädagogik studieren?

Während der Ausbildung und der Praxis in der Kita habe ich gemerkt, wie sehr mir der Umgang mit Kindern liegt. Durch meine ruhige Art, mit den Kindern zu agieren, sowie mein Auge für Beobachtungen stand ich immer in gutem Kontakt zu den Kindern. Dies hat mir sehr viel Freude bereitet. Ich fand die Arbeit sehr sinnhaft und wollte die bereits erworbenen Fähigkeiten vertiefen.

Welche Kompetenzen aus dem Studium sind für Sie besonders wichtig?

Die Fähigkeit, gute Informationsquellen auszuwählen; das breite Wissen um verschiedenste Themen; die Fähigkeit, Dinge aus mehreren Blickwinkeln zu betrachten.

Was war das größte Highlight während des Studiums?

Die Erkenntnis, was aus „Müll“ alles Fantastisches entwickelt werden kann!

Was wollten Sie während des Studiums werden?

Das war mir noch nicht ganz klar. Ich konnte mir die Arbeit mit Kindern bis drei sehr gut vorstellen, aber auch die Lehre fand ich als Option spannend.

Wo arbeiten Sie heute und welche Tätigkeiten üben Sie dort aus?

Ich arbeite bei einer Gemeinde, die auch Trägerin von Kitas ist, als pädagogische Fachberaterin für Kindertagesstätten. Zudem bin ich als „Insoweit erfahrene Fachkraft“ nach §8a SGB VIII tätig.

Wie lief der Start ins Berufsleben? Welche Herausforderungen gab es?

Der Start lief etwas holprig. Zwar musste ich nur wenige Bewerbungen abschicken, bis ich einen Platz erhalten habe, doch es stellte sich heraus, dass die Trägerverantwortliche mich eigentlich nicht nehmen wollte, da ich „zu hoch qualifiziert und zu wenig praxiserfahren“ sei. In der Praxis habe ich dann tatsächlich festgestellt, dass es doch nochmal etwas ganz anderes ist, als Praktikantin zu arbeiten im Vergleich mit der Verantwortung für eine Gruppe. Dabei ging es weniger um die Arbeit am Kind als viel mehr um die ganzen bürokratischen und organisatorischen Aufgaben, die mittlerweile in so vielen pädagogischen Berufen zunehmen. Zudem konnte ich meine direkte Kollegin nur schwer von einigen meiner aus dem Studium mitgebrachten Ideen überzeugen.

Was unterscheidet Sie als Kindheitspädagog*in von anderen pädagogischen Fachkräften?

Definitiv die Breite und Tiefe, mit der wir im Studium verschiedenste Themen bearbeitet haben. Außerdem natürlich die Fähigkeit, wissenschaftlich zu arbeiten und mir selbst Themen anzueignen.

Welche Highlights haben Sie auf der Arbeit?

Die Planung von großen Fortbildungstagen; die Besuche in den Kitas und der Umgang mit den Kindern; die Erarbeitung von Konzepten; die Mitwirkung bei Innovationen.

Ihre Profession in drei Wörtern:

Beratung – Beobachtung - Begleitung

Mein ultimativer Tipp für zukünftige Studierende:

So viel mitnehmen, wie es nur geht! Sei es die Mitarbeit in Gremien und Ausschüssen der Studierendenvertretung, die wissenschaftliche Mitarbeit als Hiwi, die Praktika in unterschiedlichsten Einrichtungen und Bereichen, sich unterscheidende thematische Seminare und und und. Nur, wenn man in alles reingeschnuppert hat, weiß man am Ende, was einem liegt und wo man wirklich etwas bewegen kann.

Mia Marie Jöhrens-Lazar

Studiengang: Bachelor Kindheitspädagogik

Abschlussjahrgang: 2016

Aktueller Arbeitsbereich: pädagogische Fachberaterin für Kindertagesstätten und  „Insoweit erfahrene Fachkraft“ nach §8a SGB VIII

Das Interview entstand im Rahmen des Studierendenprojekts "Berufliche Wege in der Kindheitspädagogik" im Sommersemester 2023.