Bewegende Arbeiten

Der MEA-proTecc Designpreis zeichnet die bewegende Arbeit „Die Perlenfessel“ von Bachelorabsolventin Luisa Kuschel aus. Der rote, kettenförmige Körperschmuck verweist auf das Schmücken des schwarzen Körpers mit Glasperlen, das europäische Siedlerinnen und Siedler als primitiv bezeichneten. Außerdem sorgte der Handel mit Glasperlen für den Untergang vieler afrikanischer Königreiche, da sie ihren Reichtum in ein Produkt investierten, das nur Geld brachte, wenn es für den Handel in den Kolonien zum Einsatz kam. Später stellten Glasperlen ein Zeichen des Widerstands gegen die Regierung dar – Nelson Mandela trug sie während seines ersten Prozesstages vor dem südafrikanischen Obersten Gerichtshof im Jahr 1962.

Den vom Landrat Olaf Levonen gestifteten Förderpreis erhält die Bachelorabsolventin Anna-Lena Simon für die Konzeption einer App, die Betroffenen hilft, sich gegen Hasskommentare zu wehren. Das Ausgangsproblem lautet: Im Netz lässt sich Hass nur durch Gegenrede stoppen – Betroffene wissen aber meist nicht, wie sie sich wehren sollen. Die App generiert in Echtzeit zu jedem Hasskommentar eine schlagfertige und humorvolle Antwort, die man anschließend in den sozialen Netzwerken teilen kann. Eine crossmediale Kampagne bewirbt die Software.

Über den Designpreis der Bertram & Meyer GmbH freuen sich Melissa Zoe Waller und Marco Wenzel. Mit „Cube Connects – Open Space Office“ entwickelten die beiden die Büroplanung, Innenarchitektur, Farbdesign und Lighting Design für das Gebäude „UP! Berlin“. Ein wichtiger Aspekt war das Verbinden der einzelnen Bereiche. Dies spiegelt sich in der spannungsvollen und dynamischen Gestaltung mit verschiedenen Ebenen und Blickbeziehungen wider.

Der Rotary Club Hildesheim-Rosenstock-Preis geht an Lukas Gessing für die Gestaltung des Fotobuches „112 Feuerwehr Hildesheim“. Der Masterabsolvent hat damit ein Stück Zeitgeschichte der Feuerwache festgehalten. Der Einblick in den Beruf und den Arbeitsplatz zeigt zudem, was es bedeutet, Teil der Feuerwehr Hildesheim zu sein. Durch Interviews und viele persönliche Gespräche konnten neue Erkenntnisse und Informationen in das Projekt einfließen.

Für die digitale Inszenierung eines Exponates der Kunstausstellung „Iconoclash“ des Karlsruher Zentrum für Kunst und Medien (ZKM) erhält Masterabsolvent Sebastian Schlattmann eine Auszeichnung. Mit seiner digitalen Inszenierung der Ausstellung auf Basis der Unreal Engine 4, einer modernen 3D-Grafik-Engine, zeigte er neue Wege der Inszenierung und Dokumentation auf.