Skulpturen, Altäre, Paneele oder Fachwerkbalken

Was ein Gemälde ist, wissen viele, aber was sind „gefasste Holzobjekte“?

Damit werden Gegenstände aus Holz bezeichnet, wie Skulpturen, Altäre, Kanzeln oder auch Fachwerkbalken, die bemalt sind, also mit Grundierungen, Farben und Überzügen „umfasst“ sind. Mit der Erhaltung dieser bemalten Holzobjekte und mit Malerei auf Leinwand oder anderen Materialien befasst sich unsere Studienrichtung.

Der Standort Hildesheim bietet uns vor Ort und im näheren Umfeld eine große Dichte an bedeutenden Kirchen sowie größeren und kleineren Museen und Sammlungen, mit denen wir intensiven Kontakt pflegen. Wir arbeiten mit den Studierenden direkt vor Ort in den Sammlungen, Depots und Kirchen im Rahmen von Projektwochen und wir beziehen konservatorisch interessante Kunstobjekte von diesen Kooperationspartnern zur Behandlung durch die Studierenden in die Restaurierungswerkstatt. Diese Kunstobjekte werden von den Studierenden in den jeweiligen Modulen untersucht, fotografiert und dokumentiert. Die ursprünglichen Materialien und Techniken werden ermittelt, ebenso wie die Geschichte der Objekte mit allen weiteren Veränderungen und den vorliegenden Schäden. In Vorlesungen und praktischen Übungen werden Grundlagen der Konservierungs- und Restaurierungstechniken vermittelt, bevor die Studierenden diese Methoden und Techniken auf die Kunstobjekte übertragen.

Die Studierenden bearbeiten die Objekte in der Restaurierungswerkstatt unter unserer Anleitung und diskutieren die Konzepte und Arbeitsschritte in studentischen Kolloquien. Zusätzliche „Projektwochen“ im Bachelor- und Master-Studium bieten eine gute Gelegenheit, Sammlungen sowie kirchliche oder profane Raumausstattungen im In- und Ausland konservatorisch zu erfassen und Konzepte für die fachgerechte Erhaltung der Objekte zu erarbeiten. Dabei wird das große Fachgebiet der präventiven Konservierung, also der Vermeidung von weiteren Schäden an den Objekten direkt vor Ort vermittelt.

Ob an Gemälden, bemalten Wandbespannungen, Skulpturen, Altären, ethnographischen Objekten, an Bauteilen oder ganzen Kirchen-Innenausstattungen: In kleinen Gruppen werden vielfältige Objekte und Projekte bearbeitet.
Prof. Dr. Michael von der Goltz