HAWK-Team präsentiert Erkenntnisse und Erfahrungen im Auswärtigen Amt

Erscheinungsdatum: 03.07.2019

Weltweit sind mehr als 70 Millionen Menschen auf der Flucht – darunter viele junge Menschen, von denen nur rund ein Prozent eine Hochschule besuchen kann. Diese Zahl ist erschreckend gering im Vergleich zu 37 Prozent der Menschen in dieser Altersstufe weltweit und stand daher im Zentrum der Konferenz „The Other 1 Percent – Refugees at Institutions for Higher Education Worldwide“, die jetzt in Berlin stattgefunden hat.  Im Rahmen des Panels „Good Practice Presentations“ war das Projekt HAWK open gemeinsam mit drei internationalen Projekten eingeladen, seine Arbeit vorzustellen.

Ziel der internationalen Konferenz war es, Möglichkeiten und Bedingungen zu thematisieren, die Bildungschancen von Menschen mit Fluchterfahrung deutlich zu erhöhen. Die Konferenz war anlässlich des Weltflüchtlingstags vom UN-Flüchtlingskommissariat UNHCR, dem Auswärtigen Amt und dem DAAD im Weltsaal des Auswärtigen Amts veranstaltet worden.

Das Projekt HAWK open unterstützt Geflüchtete auf ihrem Weg in ein Studium in Deutschland. Dr. Frauke Drewes präsentierte die Erkenntnisse und Erfahrungen aus Arbeit und zeigte die vergleichsweise sehr guten Bedingungen, aber auch die noch bestehenden Herausforderungen für Geflüchtete auf, die in Deutschland studieren möchten. „Es ist ein toller Erfolg, dass wir – in diesem Rahmen als einziges deutsches Projekt – zu der Konferenz eingeladen wurden und verdeutlicht die überregionale Sichtbarkeit von HAWK open“, betonte Drewes, Wissenschaftliche Projektmitarbeiterin bei HAWK open. „Aber vor allem auch die inhaltliche Ausrichtung auf die internationale Perspektive ist in dieser Form neu und bietet unserem Projekt viele wichtige Impulse. Es wurde deutlich, dass die deutschen Hochschulen in diesem Bereich vielfach als Vorreiter wahrgenommen werden.“

 

Die Konferenz wurde von Außenminister Heiko Maas und vom UNHCR-Hochkommissar Filippo Grandi eröffnet. Im Zentrum der Konferenz stand außerdem eine Delegation internationaler Stipendiatinnen und Stipendiaten, die aus eigenen Erfahrungen über ihre Situation und Bedarfe berichteten und die bei der Eröffnung der Fotoausstellung „The Other 1 Percent“ für Gespräche zur Verfügung standen. Vor allem diese Gespräche gaben auch Ahmed Abdalla Ahmed ganz neue Impulse und Motivationen: „Der Austausch mit den anderen Studierenden hat mir klargemacht, dass es sehr wichtig ist, nicht nur mein eigenes Studium abzuschließen, sondern auch andere zum Studium zu motivieren.“ Ahmed Abdalla Ahmed ist selbst durch Flucht nach Deutschland gekommen, studiert jetzt Soziale Arbeit und ist als studentische Hilfskraft im Projekt HAWK open tätig. Hier berät er nun Geflüchtete, die sich für ein Studium interessieren.

Die Auswirkungen von Rollenvorbildern und von Bildung berührten auch Karen Büttner vom Projektbüro Holzminden sehr: „Die sehr bewegenden Biografien der DAFI-Stipendiaten machen deutlich, welch enormen Einfluss Bildung auf Biografien hat. Außerdem wurde noch einmal sichtbar, dass die akademische Freiheit, die in Deutschland so selbstverständlich erscheint, dies in keiner Weise ist und dass höhere Bildung ein wichtiger Pfeiler des Friedens ist.“

 

Kontakt

Frauke Drewes
Projektleitung Programme für internationale Studierende (HAWK open, HAWK start plus, HeadStart), Mitglied im Antidiskriminierungsgremium der HAWK nach AGG