Erscheinungsdatum: 03.11.2004

Forscherteam am HAWK-Fachbereich Konservierung und Restaurierung nutzt modernste Technologie in Kooperation mit Warschauer Hochschulen

Bücher und Papier als kulturelle Zeugnisse der Menschen zu erhalten, das hat sich der Fachbereich Konservierung und Restaurierung an der HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst schon seit vier Jahren zur Forschungsaufgabe gemacht. Doch die bisher übliche Methode der so genannten trockenen Oberflächenreinigung von Papier stoße in der praktischen Arbeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Studienrichtung „Restaurierung von Buch und Papier“ doch des Öfteren oder immer wieder an ihre Grenzen, betont die Leiterin der Studienrichtung, Professor Patricia Engel. Jetzt hat sich ihre Forschergruppe der Anwendung einer neuen Technologie verschrieben: der Laserbehandlung.

Laserstrahlen werden schon seit geraumer Zeit zur Oberflächenreinigung von Stein oder Metall eingesetzt. Schriftträger wie Papier oder Pergament sind jedoch noch eine Herausforderung. Die Hildesheimer Spezialisten haben jetzt in Kooperation mit der Polnischen Militäruniversität Warschau und der Akademie der Bildenden Künste Warschau erste Untersuchungen aufgenommen.

Es gebe zwar beispielsweise in Wien schon Ansätze, der Laser-Behandlung von Papier. Doch, so betont Engel, hierbei würden die Positionen der Buchstaben und Linien der Zeichnungen in die Geräte eingelesen und dann bei der eigentlichen Laserreinigung ausgespart. Dies bedeute, dass die Verschmutzung gerade auf oder im Bereich der Schrift und Linien nicht entfernt werden könne. Engel und ihr Team wollen jetzt eine Technik entwickeln, die per Laserstrahl die klassische Arbeitsweise von Restauratoren ermöglicht: nämlich das schichtweise Abtragen des gesamten Schmutzes, bis das Original frei liegt. Die größte Schwierigkeit dabei liegt in der Konsistenz der Verunreinigung. Sie besteht chemisch betrachtet aus der gleichen Substanz wie die Striche der Zeichnungen oder der gedruckten Buchstaben.

In Zusammenarbeit mit den Wissenschaftlern der beiden Warschauer Hochschulen soll die Forschung jetzt intensiviert werden und die HAWK auf einen Spitzenplatz auf diesem Forschungssektor führen.

Forscherteam am HAWK-Fachbereich Konservierung und Restaurierung nutzt modernste Technologie in Kooperation mit Warschauer Hochschulen