Wer Hildesheim als Studienort wählt, kann in der Welt herumkommen – so wie 15 junge Leute der Studienrichtung Konservierung und Restaurierung von Möbeln und Holzobjekten an der Fachhochschule Hildesheim/Holzminden/Göttingen. Vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) gefördert haben sie, begleitet von mehreren Professorinnen und Professoren sowie wissenschaftlichen Mitarbeitern, im rumänischen Schäßburg an einem Forschungsprojekt teilnehmen können. Es ging um wertvolle mittelalterliche Stollentruhen der Siebenbürger Sachsen aus der Wehrkirche zu Henndorf, die ohne fachkundige, wissenschaftliche Konservierung dem Verfall geweiht wären.
Gemeinsam mit Studierenden und Lehrenden der Universität der Bildenden Künste in Budapest und Wissenschaftlern der Universität Hamburg wurde unter der Leitung von Professor Dr. Gerdi Maierbacher-Legl auf dem großzügigen Gelände des Schäßburger Pfarrhofes gearbeitet, wo die Hildesheimer Kompetenz Fachkollegen aus ganz Rumänien und Ungarn anlockte.
Über die Erhaltungsmaßnahmen an dem einzigartigen so genannten Großzahlenensemble der archaischen Stollentruhen mit ihrem geheimnisvollen Motivschatz haben die Studierenden jetzt bei einer transsylvanischen Feier in den Räumen der Fakultät Gestaltung hier in Hildesheim berichtet.
Die 13 Stollentruhen in ihrer mittelalterlich charaktervollen Aufmachung konnten am Ende aufwändig konserviert und wieder würdevoll in der gotischen Turmhalle der Schäßburger Bergkirche, einem von der UNESCO registrierten und restaurierten Baudenkmal, aufgestellt und somit der Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht werden. Initiator dieses Praktikums für die Studierenden des Fachbereichs Konservierung und Restaurierung war die Evangelische Landeskirche in Rumänien, die sich bemüht, die kulturelle Hinterlassenschaft der Siebenbürger Sachsen zu wahren und zu sichern.
Angehenden Restauratorinnen und Restauratoren retten mittelalterliche Truhen in Rumänien