Reflexion der Diversität im hochschulischen Bildungsraum
Das Projekt „Habitussensible Studienverlaufsberatung“ richtet sich an alle Lehrende der HAWK und unterstützt sie in der Auseinandersetzung mit den Möglichkeiten und Anforderungen einer habitussensiblen Lehre.
In Anschluss an Bourdieu lässt sich der Habitus als das sozio-ökonomisch präfigurierte, milieuspezifische Selbstverständnis und Weltverhältnis verstehen, das sozialisatorisch erworben wird. Im Zuge von Sozialisationsprozessen eignen sich Individuen Lernstrategien an, die auch milieuspezifisch geprägt sein können.
Der hochschulische Bildungsraum lässt sich als ein Bildungsraum verstehen, in dem verschiedene milieuspezifische Lernstrategien aufeinander treffen. Wissenschaftliches Lernen erfordert einen hohen Anspruch an Formen des selbst-gesteuerten und selbst-organisierten Lernens sowie eine kritisch-reflexive Diskursfähigkeit. Zeitgemäße Hochschullehre steht vor der Herausforderung, wissenschaftliche Arbeitsstrategien habitus- und milieusensibel zu vermitteln.
Eine mangelnde Reflexion der Diversität von Habitusformen im hochschulischen Bildungsraum kann die Qualität der Lehre signifikant beeinträchtigen, wenn milieuspezifische Lernformen nicht angemessen berücksichtigt werden.
Hier setzen hochschuldidaktischen Strategien für eine habitussensible Lehre an: Im Zuge habitussensibler Reflexionen geraten Fragen nach dem eigenen Professionsverständnis und dessen milieuspezifischen Implikationen ebenso in den Blick wie milieuspezifische Implikationen des Bildungsraums Hochschule.