So war mein Sommersemester 2020

BEng Baumanagement, 5. Semester


Das Jahr 2020 war in vielerlei Hinsicht anders. Auch das Studieren gestaltete sich bei uns seit März ganz anders als zuvor. Die Covid-19-Krise war bzw. ist eine große Herausforderung.

In der zweiten Woche des Sommersemesters hieß es für uns in Holzminden 'Die Präsenzlehre findet erst einmal nicht statt.'. Ehrlich gesagt, nahm ich und viele meiner Kommilitonen die Situation vorerst sehr entspannt und wir dachten 'Ok cool, dann gehen wir wohl nach Hause'.

Schon nach kurzer Zeit stand fest, dass wir ab sofort im Home-Office unsere Vorlesungen wahrnehmen werden. Zugegebenermaßen war der Anfang der Online-Lehre ein wenig holprig. Dies war verständlich, denn keiner war so richtig auf die komische Situation vorbereitet. Aus der anfänglichen Ankündigung, dass die 'normale Lehre' nach ein paar Wochen wieder einkehren würde, wurde ein ganzes Online-Semester.

Zurückblickend finde ich, dass der Großteil der Dozenten und die Hochschulorganisation sehr schnell agiert haben und so konnten wir schon nach kurzer Zeit an den ersten Online-Vorlesungen teilnehmen. Für die Dozenten war es vermutlich eine noch größere Umstellung als für uns.

Unsere Vorlesungen liefen alle über 'Zoom' - hier hat der/die Dozent/in meist die Kamera an und den Bildschirm geteilt und so Präsentationen gehalten. Wir konnten per Mikrofon- oder Chatfunktion Fragen stellen.

Es hatte definitiv auch Vorteile die Vorlesungen bequem von Zuhause mitnehmen zu können, also auch mal vom Frühstückstisch oder auf dem Sofa. Dennoch hat es mir auf Dauer gefehlt, mich mit meinen Kommilitonen zu treffen oder in einem richtigen Vorlesungsraum zu sitzen.

Besonders für Gruppenarbeiten und praxisbezogene Module wäre es besser 'normal' vor Ort zu sein. Auch wenn die Möglichkeit bestand, während einer Online-Vorlesung Fragen stellen zu können, ist eine Präsenzvorlesung definitiv interaktiver. Außerdem denke ich, dass Inhalte teilweise verständlicher hätten vermittelt werden können, wenn die Dozenten ihre Vorlesung in ihrer 'üblichen Lehrumgebung' gehalten hätten – mit Beamer, Tafel und der Gesicht-zu-Gesicht-Situation.

 

Die Prüfungsphase ist insgesamt auch sehr anders verlaufen. Als Prüfungsleistung fanden in unserem Fall E-Klausuren statt und in den meisten Modulen mussten wir Abgaben, in Form von Projekten (Zeichnungen, Rechnungen) oder Hausarbeiten erledigen. Die E-Klausuren waren insgesamt ganz gut organisiert. Hierbei waren wir dazu angehalten, unsere Kamera und das Mikrofon anzuschalten und wir haben die Klausuren mit Fragestellungen online innerhalb eines bestimmten Zeitfensters erledigen müssen.

Die Projekte wiederum waren zum Teil schon sehr zeitaufwendig, aber insgesamt auch in Ordnung. Ich war froh, als ich die letzte Abgabe abgeschickt habe. Bei dieser Form konnten wir unsere Fragen an die Dozenten per Mail oder Telefon loswerden. Besonders hat aber hierbei der Austausch mit den Kommilitonen geholfen voranzukommen.

Letztendlich befanden sich alle in einer neuen Situation und somit war die Kommunikation untereinander sehr wichtig. Im Großen und Ganzen hat die Online-Lehre an der HAWK ganz gut geklappt. Dennoch freue ich mich, und vermutlich die meisten Studierenden sich, wenn die Präsenzlehre wieder normal stattfinden kann.