HAWK-Studierende von ihrem Studium im Ausland

Mein Blick auf den Designprozess hat sich dadurch verändert.
Hannes Frey

Hannes Frey hat als Student im 6. Bachelorsemester Gestaltung das Wintersemester 2020/21 an unserer Partnerhochschule University of Bergen in Norwegen verbracht. Hier berichtet er von seinen Erfahrungen als Austauschstudent im hohen Norden und über seinen Alltag im Studium und gibt organisatorische Tipps für alle, die sich für ein Auslandssemester in Norwegen interessieren.

Wo und wie haben Sie in Ihrem Auslandsemester gelebt?

In einem Studentenwohnheim in einer Wohngemeinschaft mit sieben anderen Austauschstudierenden. Das war super, um schnell Kontakte zu knüpfen und um sich zu vernetzen. In so einer WG ist dann auch immer was los – gerade während der Corona-Pandemie war das sehr vorteilhaft.

 

Wie war die Universität und welche Kurse haben Sie belegt?

Zunächst war ich etwas irritiert: Die Kurse wurden für uns gewählt. Es war nicht vorgesehen, selbst auszusuchen. Anfangs war es eine Herausforderung für sich, in das System rein zu finden, aber nachdem man die Lehrenden und Studierenden kennengelernt hat, wurde es ein entspannter.

Inwiefern konnten Sie neue Erfahrungen sammeln und sich weiterentwickeln?

Es war sehr spannend, Design einmal aus einer skandinavischen Perspektive zu sehen. Klar, es gibt viele Gemeinsamkeiten mit der HAWK – aber an der KMD in Norwegen wurde es gern gesehen, freier und künstlerischer zu gestalten. In langen Designtheorie-Vorlesungen wurden wir an unseren eigenen Designprozess herangeführt. Das war nicht immer leicht, weil langwierig. Aber mein Blick auf den Designprozess hat sich dadurch verändert.

Was waren Ihre Highlights, fachlich wie kulturell?

Mein Semester war voll von Highlights. Eins war aber sicherlich besonders toll: Auf einer Reise in den Norden von Norwegen mit anderen Studierenden die Nordlichter zu sehen. Diese Erfahrung wird mir für immer in Erinnerung bleiben. An der Hochschule selbst gab es mehrere Highlights: Ich glaube, die Hilfsbereitschaft von den Kommilitoninnen, Kommilitonen und Werkstattleitenden war wirklich wichtig und nicht selbstverständlich.

Was war Ihre größte persönliche Herausforderung?

In das andere Hochschulsystem reinzurutschen. Am Anfang gab es viele Hürden, von denen wir gar nichts wussten. Oft mussten wir uns erkundigen, nachhaken und manchmal sogar zurückrudern. Aber mit der Zeit hat sich alles eingefügt.

Welche Tipps haben Sie für zukünftige Outgoings?

Überlegt euch davor, wie wichtig euch in dem Semester jeweils der fachliche Teil, also Universität und Studium, und der kulturelle Teil, also Land und Leute, ist. Es ist okay und wichtig, im Auslandssemester auch außerschulisch Erfahrungen zu sammeln – das gehört zur Lernerfahrung dazu. Noch ein Tipp: Wenn niemand zuständig zu sein scheint, beispielsweise bei einer Kurswahl oder Einführung, die ihr gerne belegen wollt, erstmal anmelden oder einfach machen. Manchmal klärt sich erst dann, wer zuständig ist.